Coucou!
H. ist da und es läuft richtig gut. Klar, was anderes habe ich auch nicht erwartet, wir sind schließlich ein ganzes Jahr miteinander klargekommen, ein halbes davon in Deutschland, das andere halbe in Frankreich. Tobi und ich haben sie am Samstag wie gesagt vom Flughafen abgeholt, das war so süüüüß :)
Und ich habe mir in den Kopf gesetzt, ihr so lange auf Französisch zu antworten, bis sie mindestens einmal drei Tage am Stück nur Französisch mit mir spricht. Bisher hat das noch nicht geklappt, sie ist genauso stur wie ich, aber ich arbeite daran :)
Wir sind heute in W. gewesen, zuerst in der Tanzschule und dann noch schön shoppen. Muss auch mal sein. Morgen schreibe ich Sozi-Test, wünscht mir Glück! Und morgen ist außerdem Tobis Bewerbungsgespräch. Ich bin schon die ganze Zeit am Daumen drücken!
Alles für heute, ich muss noch lernen.
Chéri - je t'aime. C'est important que tu le sais!
xoxo
Montag, 27. Februar 2012
Samstag, 25. Februar 2012
Voltaire-Programm.
Ich möchte von meiner ersten richtigen und vor allem längeren Auslandserfahrung, die ich machen durfte, berichten. Das will ich in der nächsten Zeit öfter machen. Jedes Mal Ausland erhält einen separaten Post und wird rechts oben in der Sidebar aufgelistet. Dann mal ran ans Werk.
Das allererste, was ich machen durfte, war glücklicherweise gleich etwas total Geniales und vor allem auch ein länger als nur ein paar Wochen dauerndes Programm. Ich habe einen Austausch mit Frankreich gemacht. 2009/2010 war ich ein halbes Jahr dort. Vorher war meine Lieblingsfranzösin Hélène ein halbes Jahr bei mir. Eine wunderschöne Zeit, obwohl ich ohne Tobi fast kaputt gegangen bin.
Ablauf
Es ist ein gegenseitiger Austausch zwischen einem Franzosen/einer Französin und einem/einer Deutschen. Es gibt auch gemischte Austausche. Man bewirbt sich dort mit Zeugnissen, Fotos, Lebenslauf, Briefen und ganz vielem anderen Krimskrams, meistens läuft das alles über die Französischlehrerin und die Schule. Man bekommt von dem Programm eine(n) Corres zugewiesen, die Aufgabe heißt dann, sich mit dem Franzosen in Verbindung zu setzen, um alles für die Ankunft (Februar/März) abzuklären. Der Franzose wohnt dann ein halbes Jahr in Deutschland. Im August geht das Ganze dann andersherum.
Meistens können das nur Schüler aus der neunten/zehnten Klasse machen, ich kenne eigentlich keine Ausnahmen. Man ist also 15 oder 16 Jahre alt.
Dinge, um die man sich kümmern muss:
Familienleben
Franzosen sind sehr darauf bedacht, ihr eigenes Ding zu machen. Jeder in der Familie lebt seinen eigenen Stiefel. Die Eltern von Hélène sind beide Mathelehrer (na toll!) und sie hat zwei jüngere Geschwister. Ich hatte schon nach kurzer Zeit einen Stammplatz in der Familie und auch wie jeder andere eigene Rechte und Pfichten. Man hat die Aufgabe, sich einzugliedern und ein aktives Mitglied im französischen Leben zu werden. Ich denke, ich habe das ganz gut geschafft, obwohl es natürlich auch manchmal ein wenig Streit und Diskussionen gab. Meine Mathekenntnisse sind aber dennoch nicht besser geworden, ich bin einfach ein hoffnungsloser Fall ;)
Das allererste, was ich machen durfte, war glücklicherweise gleich etwas total Geniales und vor allem auch ein länger als nur ein paar Wochen dauerndes Programm. Ich habe einen Austausch mit Frankreich gemacht. 2009/2010 war ich ein halbes Jahr dort. Vorher war meine Lieblingsfranzösin Hélène ein halbes Jahr bei mir. Eine wunderschöne Zeit, obwohl ich ohne Tobi fast kaputt gegangen bin.
Ablauf
Es ist ein gegenseitiger Austausch zwischen einem Franzosen/einer Französin und einem/einer Deutschen. Es gibt auch gemischte Austausche. Man bewirbt sich dort mit Zeugnissen, Fotos, Lebenslauf, Briefen und ganz vielem anderen Krimskrams, meistens läuft das alles über die Französischlehrerin und die Schule. Man bekommt von dem Programm eine(n) Corres zugewiesen, die Aufgabe heißt dann, sich mit dem Franzosen in Verbindung zu setzen, um alles für die Ankunft (Februar/März) abzuklären. Der Franzose wohnt dann ein halbes Jahr in Deutschland. Im August geht das Ganze dann andersherum.
Meistens können das nur Schüler aus der neunten/zehnten Klasse machen, ich kenne eigentlich keine Ausnahmen. Man ist also 15 oder 16 Jahre alt.
Dinge, um die man sich kümmern muss:
- Anmeldung des Franzosen/der Französin in der Schule und in der Stadt
- Auslandskrankenversicherung
- Anreise des Austauschpartners / Reise nach Frankreich
- Förderungsgelder / Stipendien
Familienleben
Franzosen sind sehr darauf bedacht, ihr eigenes Ding zu machen. Jeder in der Familie lebt seinen eigenen Stiefel. Die Eltern von Hélène sind beide Mathelehrer (na toll!) und sie hat zwei jüngere Geschwister. Ich hatte schon nach kurzer Zeit einen Stammplatz in der Familie und auch wie jeder andere eigene Rechte und Pfichten. Man hat die Aufgabe, sich einzugliedern und ein aktives Mitglied im französischen Leben zu werden. Ich denke, ich habe das ganz gut geschafft, obwohl es natürlich auch manchmal ein wenig Streit und Diskussionen gab. Meine Mathekenntnisse sind aber dennoch nicht besser geworden, ich bin einfach ein hoffnungsloser Fall ;)
Schule
Man geht natürlich mit seinem Franzosen in die Schule. Ich war nicht in der gleichen Klasse wie Hélène, was aber auch nicht unbedingt schlecht sein muss, im Gegenteil, ich finde, dann knüpft man viel schneller Kontakte.
In meiner Klasse waren noch vier andere Deutsche, doch ich hab schon sehr früh versucht, auch mit den Franzosen in Kontakt zu kommen, was nicht sonderlich schwer war, denn Franzosen sind sehr offen und gehen sofort auf Tuchfühlung. Ich war aus irgendeinem Grund ziemlich beliebt in der Klasse.
Sprache
Auch wenn man am Anfang kein Wort versteht, das gibt sich mit der Zeit, wenn man an die Sprache gewöhnt ist. Was gab es oftmals was zu lachen, wenn irgendwer mir alles dreimal erklären und sich dann kaputtgekringelt hat, weil ich ihn immer noch ahnungslos anstarre. Am Ende hab ich so gut wie alles verstanden und musste erst mal wieder umdenken, als ich zurück in Deutschland war.
Erfahrungen
Gold wert. Man kann es nicht beschreiben, was man alles lernt. Vorurteile werden abgebaut, Philosophie ein Flügelwort. Ich habe vorher noch nie so viel über mich selbst nachgedacht wie zu dieser Zeit. Und ich habe seitdem auch nie wieder so viel gelernt. Hélène und alle anderen Franzosen haben mir mehr beigebracht als alle Lehrer in meiner gesamten Schullaufbahn zusammen.
Ich musste damals einen Bericht schreiben, auf Französisch. Aber ich werde die deutsche Version auf einer separaten Seite mit einbauen. Denn auch das gehört zu meinem Leben. Und man vergisst es niemals.
Freitag, 24. Februar 2012
Physik-Idiotie. Scheiße.
Physik-Test, uh. Physik ist scheiße, ich habe genauso wenig Ahnung wie in Mathe. Meine Physik-Lehrerin mag mich eh nicht, wahrscheinlich hat das mein Urteil schon längst besiegelt. Da hilft auch Tobi nicht mehr viel weiter, wenn er sich vor dem gesamten Kurs für mich einsetzt - glücklicherweise haben wir Physik zusammen -, weil sie mal wieder der Meinung ist, mich runterzumachen. Das macht sie leider sehr oft. Ich weiß nicht, ob man es schon Mobbing nennen kann, denn eigentlich hab ich hier nur Positives erfahren. Von Mobbing, Beleidigungen oder Gewalt war an meiner Schule noch niemals die Rede gewesen. Aber meine Physiklehrerin sucht sich ihre Lieblinge eben aus. Deshalb machen Tobi und ich auch so viele Fächer wie möglich gemeinsam, damit wir uns gegenseitig helfen können.
Es gab in Physik einmal eine Situation, in der ich mit der mündlichen LK dran war. Vorne, vor dem gesamten Kurs. Na klasse. Eigentlich wollte sie Alex drannehmen, das hatte sie zumindest in der vorigen Stunde angekündigt. Alex hat sich logischerweise auch darauf vorbereitet. Natürlich hat er sich auch sofort gemeldet, als sie die Liste durch und bei meinem Namen stehen geblieben ist. Wenn es um solche Sachen geht, sind wir alle sehr sozial. Aber sie meinte nur, dass sie mich jetzt haben will, weil ich angeblich noch zu wenig Noten hatte. Ich hatte genauso viele wie alle anderen. Hm. Einmal Gang zum Scheiterhaufen. Totale Bloßstellung. So fühlte sich das an, denn gelernt hatte ich nicht.
Ich bin ziemlich unfähig in Physik, aber auch nicht die Schlechteste. Aber einen goldenen Durchschnitt gibt es bei ihr nicht. Dementsprechend unsicher stand ich da, ihr dämliches Grinsen war zum Kotzen. Alle hatten mir leise Glück gewünscht, ich sah viele, die mir die Daumen drückten. Das gab mir Kraft. Ich sah Tobi, wie er neben meinem leeren Platz mitfieberte und mitfühlte. Ich konzentrierte mich auf ihn, denn wir lernen immer zusammen und ich versuchte, mich an das zu erinnern, was er mir einmal erklärt hatte. Genützt hat es nichts. Einige der Fragen konnte ich einigermaßen beantworten, aber es hat nicht gereicht. Gnadenlos hat sie mir O Punkte gegeben. Eine dicke fette O auf der Notenliste ist immer sehr deprimierend.
Sie war der Meinung gewesen, dass ich nichts zustande gebracht habe. Schön, wieder einmal Kindergarten-Feeling. Yippie, da kommen Erinnerungen hoch. Oh ja, ich kotz gleich vor Freude. Es sei alles falsch gewesen, dabei hatte ich eine Definition erzählt, an die ich mich noch erinnern konnte und die wortwörtlich im Buch stand. Nö, geht nicht wegen is' nicht. Ich bin natürlich zu schlecht. Sie gab mir keine Zeit zum Überlegen, sie triumphierte.
Es folgte eine riesige Diskussion mit dem gesamten Kurs, die fast den Rest der Stunde beanspruchte. Es war so schön gewesen, zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Tobi war die ganze Zeit auf 18O und hat sich dann mit ihr angelegt. Ich musste ihn zurückhalten, denn ansonsten hätte er wahrscheinlich auch noch Nachteile daraus gezogen, denn mit sich reden lässt sie natürlich nicht. Sie hatte keine Argumente mehr und ließ und im Buch ein paar Seiten ausarbeiten. Dann verließ sie den Raum. Aha. Problem gelöst. Mit weglaufen. Verstehe. Wenn ich das tue, was leider öfters passiert, gelte ich immer sofort als feige.
Irgendwie bin ich das auch. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr schwach. Denn alle Gemeinheiten der Welt kann ich zwar tapfer über mich ergehen lassen, aber dann folgt in Kürze meistens ein kompletter Dammbruch. Na toll.
Aber diese Physik-Zankerei lässt mich immer wieder spüren, dass hier, wo ich mit meiner Mama hingezogen bin, weil wir in Lübeck nicht mehr konnten, niemand allein und einsam ist. Deshalb lebe ich sehr gerne hier. Man kommt hier her und wird ohne Vorurteile begrüßt und akzeptiert. Sicher mag nicht jeder jeden und es ist auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber es wird hier niemand ohne Grund ausgeschlossen.
In Lübeck habe ich mich so alleine gefühlt. Außer meiner Mama hatte ich niemanden. Ab und zu mal eine kichernde Freundin, die sich im Endeffekt aber nur für Schminke, Mode, Klatsch und Tratsch interessierte und mit der ernsthafte Konversationen einfach nicht möglich waren, weil es ihren IQ weitaus überstiegen hätte.
Es gab in Physik einmal eine Situation, in der ich mit der mündlichen LK dran war. Vorne, vor dem gesamten Kurs. Na klasse. Eigentlich wollte sie Alex drannehmen, das hatte sie zumindest in der vorigen Stunde angekündigt. Alex hat sich logischerweise auch darauf vorbereitet. Natürlich hat er sich auch sofort gemeldet, als sie die Liste durch und bei meinem Namen stehen geblieben ist. Wenn es um solche Sachen geht, sind wir alle sehr sozial. Aber sie meinte nur, dass sie mich jetzt haben will, weil ich angeblich noch zu wenig Noten hatte. Ich hatte genauso viele wie alle anderen. Hm. Einmal Gang zum Scheiterhaufen. Totale Bloßstellung. So fühlte sich das an, denn gelernt hatte ich nicht.
Ich bin ziemlich unfähig in Physik, aber auch nicht die Schlechteste. Aber einen goldenen Durchschnitt gibt es bei ihr nicht. Dementsprechend unsicher stand ich da, ihr dämliches Grinsen war zum Kotzen. Alle hatten mir leise Glück gewünscht, ich sah viele, die mir die Daumen drückten. Das gab mir Kraft. Ich sah Tobi, wie er neben meinem leeren Platz mitfieberte und mitfühlte. Ich konzentrierte mich auf ihn, denn wir lernen immer zusammen und ich versuchte, mich an das zu erinnern, was er mir einmal erklärt hatte. Genützt hat es nichts. Einige der Fragen konnte ich einigermaßen beantworten, aber es hat nicht gereicht. Gnadenlos hat sie mir O Punkte gegeben. Eine dicke fette O auf der Notenliste ist immer sehr deprimierend.
Sie war der Meinung gewesen, dass ich nichts zustande gebracht habe. Schön, wieder einmal Kindergarten-Feeling. Yippie, da kommen Erinnerungen hoch. Oh ja, ich kotz gleich vor Freude. Es sei alles falsch gewesen, dabei hatte ich eine Definition erzählt, an die ich mich noch erinnern konnte und die wortwörtlich im Buch stand. Nö, geht nicht wegen is' nicht. Ich bin natürlich zu schlecht. Sie gab mir keine Zeit zum Überlegen, sie triumphierte.
Es folgte eine riesige Diskussion mit dem gesamten Kurs, die fast den Rest der Stunde beanspruchte. Es war so schön gewesen, zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Tobi war die ganze Zeit auf 18O und hat sich dann mit ihr angelegt. Ich musste ihn zurückhalten, denn ansonsten hätte er wahrscheinlich auch noch Nachteile daraus gezogen, denn mit sich reden lässt sie natürlich nicht. Sie hatte keine Argumente mehr und ließ und im Buch ein paar Seiten ausarbeiten. Dann verließ sie den Raum. Aha. Problem gelöst. Mit weglaufen. Verstehe. Wenn ich das tue, was leider öfters passiert, gelte ich immer sofort als feige.
Irgendwie bin ich das auch. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr schwach. Denn alle Gemeinheiten der Welt kann ich zwar tapfer über mich ergehen lassen, aber dann folgt in Kürze meistens ein kompletter Dammbruch. Na toll.
Aber diese Physik-Zankerei lässt mich immer wieder spüren, dass hier, wo ich mit meiner Mama hingezogen bin, weil wir in Lübeck nicht mehr konnten, niemand allein und einsam ist. Deshalb lebe ich sehr gerne hier. Man kommt hier her und wird ohne Vorurteile begrüßt und akzeptiert. Sicher mag nicht jeder jeden und es ist auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber es wird hier niemand ohne Grund ausgeschlossen.
In Lübeck habe ich mich so alleine gefühlt. Außer meiner Mama hatte ich niemanden. Ab und zu mal eine kichernde Freundin, die sich im Endeffekt aber nur für Schminke, Mode, Klatsch und Tratsch interessierte und mit der ernsthafte Konversationen einfach nicht möglich waren, weil es ihren IQ weitaus überstiegen hätte.
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Dienstag, 21. Februar 2012
Montag, 20. Februar 2012
Schlampenleben.
Schule hat wieder angefangen, ich wollte schon nach den ersten beiden Stunden unsere Ferien zurück haben. Wir haben eine Menge wiederbekommen, bin ganz zufrieden mit mir. Und der Schnee ist endlich weg. Es wird definitiv Zeit für Frühling. Ich hasse Schnee, Winter und Kälte. Jetzt ist der Boden nicht mehr gefroren, sondern einfach nur noch matschig. Das ist zwar auch nicht so schön, aber besser als Schnee.
Ich trage trotzdem grundsätzlich kurze Röcke, auch im Winter. Obwohl ich Kälte hasse. Widersprüchlich, weiß ich selbst. Ich mache das, weil - ja, warum? Weil ich mich in Hosen unwohl fühle, weil ich Röcke mag, weil ... was weiß ich!? Ich habe keine Ahnung, wie viele Leute mich in der Schule oder wo auch immer bereits als Schlampe bezeichnet haben. Einmal Schlampe, immer Schlampe, du weißt schon. So entstehen Gerüchte. Ich hasse Gerüchte. Aber ich denke mir immer nur: Wow, muss mein Leben interessant sein, wenn es so viele gibt, die darüber lästern können. Aber egal. Einfach nicken und lächeln. Und abhaken.
Anders kann ich mir das nicht erklären. Wobei ich beim besten Willen nicht weiß, worauf man bei mir bitte neidisch sein kann. Neid ist nicht schön. Das Einzige in meinem Leben, was beneidenswert ist, ist Tobi, er ist perfekt.
Ich schere mich nicht um Gerüchte. Es interessiert mich einen Scheißdreck, was andere meinen, von mir halten zu müssen, ohne mich zu kennen. In der Hinsicht ist die schwache Eileen auch mal tough. Aber das wahrscheinlich nur, weil ich so viel Unterstützung und Halt bekomme. Lernt mich erst mal kennen, bevor ihr euch das Maul zerreißt. Mehr kann ich nicht sagen.
Und wie soll man diesen Anforderungen gerecht werden? Wo geht das Menschliche hin? Was lernen wir daraus? Ende vom Lied - diese Gesellschaft ist geschädigt und krank. Alle reden von Ehrlichkeit, aber jeder verarscht jeden. Herzlos, chérie. Herzlos.
Ich jammer nicht gerne, ich will auch nicht weinen, aber es passiert immer wieder. Aber wenn ich nicht weine, dann findet sich auch sehr gut etwas, worüber ich mich aufregen kann.
Ich trage trotzdem grundsätzlich kurze Röcke, auch im Winter. Obwohl ich Kälte hasse. Widersprüchlich, weiß ich selbst. Ich mache das, weil - ja, warum? Weil ich mich in Hosen unwohl fühle, weil ich Röcke mag, weil ... was weiß ich!? Ich habe keine Ahnung, wie viele Leute mich in der Schule oder wo auch immer bereits als Schlampe bezeichnet haben. Einmal Schlampe, immer Schlampe, du weißt schon. So entstehen Gerüchte. Ich hasse Gerüchte. Aber ich denke mir immer nur: Wow, muss mein Leben interessant sein, wenn es so viele gibt, die darüber lästern können. Aber egal. Einfach nicken und lächeln. Und abhaken.
NEID!
Anders kann ich mir das nicht erklären. Wobei ich beim besten Willen nicht weiß, worauf man bei mir bitte neidisch sein kann. Neid ist nicht schön. Das Einzige in meinem Leben, was beneidenswert ist, ist Tobi, er ist perfekt.
Ich schere mich nicht um Gerüchte. Es interessiert mich einen Scheißdreck, was andere meinen, von mir halten zu müssen, ohne mich zu kennen. In der Hinsicht ist die schwache Eileen auch mal tough. Aber das wahrscheinlich nur, weil ich so viel Unterstützung und Halt bekomme. Lernt mich erst mal kennen, bevor ihr euch das Maul zerreißt. Mehr kann ich nicht sagen.
Bist du hübsch, kommst du eingebildet rüber.
Bist du hässlich, sagt es dir jeder.
Bist du selbstbewusst, halten dich viele für eine Schlampe.
Bist du schüchtern, meinen alle, dass du den Mund nicht aufbekommst.
Bist du klug, giltst du als Streber.
Bist du dumm, machen sich alle über dich lustig.
Machst du etwas richtig, merkt es keiner.
Manchst du etwas falsch, werden sie dich ein Leben lang daran erinnern.
Und wie soll man diesen Anforderungen gerecht werden? Wo geht das Menschliche hin? Was lernen wir daraus? Ende vom Lied - diese Gesellschaft ist geschädigt und krank. Alle reden von Ehrlichkeit, aber jeder verarscht jeden. Herzlos, chérie. Herzlos.
Ich jammer nicht gerne, ich will auch nicht weinen, aber es passiert immer wieder. Aber wenn ich nicht weine, dann findet sich auch sehr gut etwas, worüber ich mich aufregen kann.
Donnerstag, 16. Februar 2012
Mittwoch, 15. Februar 2012
Horrortrip.
Wieder zu Hause. Mädels-Abend ist etwas ganz Feines, alle Mädchen wissen das wahrscheinlich. Die gesammelte Mannschaft traf sich im Haus von Tobi und seiner kleinen Schwester Valerie, Valli, die auch zu meinem Freundeskreis gehört. Die Jungs haben wir in die Wüste geschickt, dann hatten wir ganze zwei Nächte und zwei Tage. Sassi, Laura, Romy, Valli und noch ganu viele andere Freundinnen, zu denen ich später noch etwas aufschreibe! Morgen wahrscheinlich erst mal etwas zu Valli.
Was haben wir gemacht? Wii und Singstar gespielt (ich kann nicht singen!), Plätzchen gebacken (im Februar, richtig), zusammen gekocht und gegessen, ganz viel gequasselt, Cocktails gemischt, ...
Mädels-Abende sind Pflicht. Meine Mädchen und ich, wir rocken das Leben. Sie sind wie pures Gold und ich liebe sie so dermaßen.
Eigentlich möchte ich jetzt eine Geschichte aufschreiben. Eine ernste zum Verarbeiten, bei der bis eben gerade nicht ganz fest stand, ob ich das wirklich alles aufschreibe oder doch lieber für mich behalten soll. Es ist mir ziemlich egal, ob sich das hier irgendjemand durchliest oder nicht, es hilft mir aber, wenn ich es aufschreibe. Wenn man den Post mit der Magersucht außen vor lässt, war dieser Blog bisher immer ziemlich fröhlich, weil mein Leben gerade einfach nur guuut und fröhlich ist, aber meine Vergangenheit ist es nicht. Es kostet mich Überwindung, mein Leben aus vergangenen Zeit aufzuschreiben, aber es hilft mir wahrscheinlich und danach fühle ich mich besser.
Diese Geschichte ist nicht besonders schön. Gewalt, Demütigungen und Enttäuschungen spielen eine große Rolle. Aber sie hat wenigstens ein Happy-End.
Mein Leben ist nicht erbärmlich, aber vor nicht allzu langer Zeit wollte ich es noch umtauschen. Ich wollte ein anderes. Ich bin keine Selbstmordkandidatin, ich wollte mich noch nie umbringen, ich bin eher die typische Heulsuse, wenn es mir zu viel wird. Und das wurde es leider oft. Es ist die Geschichte, warum ich keine Familie habe, warum ich so oft weine, warum ich so kaputt bin.
Meine Mutter wurde in Lübeck geboren und ist dort auch aufgewachsen. Ihr ging es dort ziemlich gut, ihre Eltern verdienten nicht schlecht und sie war ein Einzelkind. Das Image eines solchen kennt man ja. Ihre Kindheit verlief wohlbehütet, sie bekam alles, was sie wollte, und war zufrieden. Aber als sie in die Pubertät kam, wurde sie schwierig. Ihre Eltern bezeichneten sie als "undankbar" und "faul". Sie fing an, Schule zu schwänzen, hing den ganzen Tag mit einer zwielichtigen Clique herum und machte ihren Eltern nur Ärger. Denen wurde es irgendwann zu bunt. Und als meine Mama am Ende der neunten Klasse dann auch noch die Schule geschmissen hatte, machten sie kurzen Prozess und steckten sie in ein Internat. Von dort ist Mama aber weggelaufen und zurück nach Lübeck. Zu ihren Eltern wollte sie aber nicht mehr, denn die haben ihr ihrer Meinung nach mit dem Internat die schlimmste Freiheitsberaubung angetan, die es für sie gab.
Mama wusste nicht, wo sie hinsollte. Und irgendetwas musste sie ja machen, ab jetzt auf der Straße. Sie war gerade mal fünfzehn, als jemand sie ansprach, ob sie nicht auf eine einfache und sehr genussvolle Art Geld verdienen möchte. Klar, von irgendetwas musste sie leben.
Ohne zu wissen, worauf sie sich da einließ, sagte sie zu und merkte erst zu spät, wer dieser Typ eigentlich war, der ihr den Job angeboten hatte. Aber einmal logisch denken reicht und man weiß es. Der Typ war ein Zuhälter und meine Mama ab diesem Tag eine Nutte. Sie hat mir unter Tränen von dieser Zeit erzählt, es war noch mehr als jenseits von grauenvoll. Wenn es eine Hölle gäbe, wollte sie damals ihren Urlaub dort verbringen. Freizeit hatte sie keine mehr, nicht mal mehr genug Zeit zum Schlafen, Hauptsache Geld verdienen. Und das mit fünfzehn, auf solche kleinen Mäuse stehen die Männer natürlich. Fast drei Jahre machte sie diese Hölle mit, dann konnte sie nicht mehr.
Als ihre Eltern mitbekommen haben, was aus ihrer wohlerzogenen Tochter aus gutem Hause passiert war, brachen sie alle Brücken ab und verstießen sie. Ich habe bis heute keine Ahnung, wer meine Großeltern sind, denn sie haben sich nie wieder bei ihrer Tochter gemeldet. Mama war dann also allein.
Jeden Tag Sex für Geld, und aussteigen konnte man nicht. Kondome waren für die Männer Vorschrift, der Zuhälter achtete darauf. Er konnte es sich nicht leisten, dass seine Mädchen sich mit HIV oder anderen Krankheiten infizierten oder sogar schwanger wurden. Das wäre ja Geldverlust. Mama war mit Abstand die jüngste Nutte. Junges Frischfleisch wurde sie immer genannt. Und bei ihr hat es den ganzen Freiern am wenigsten gepasst, dass sie immer Kondome benutzen musste, ohne wäre ja schließlich viel geiler. Was haben sie gemacht? Abends oder vielmehr nachts, wenn Mama "Dienstschluss" hatte und der Zuhälter nicht mehr so genau hinsah, was seine Mädchen trieben, weil er schon mehrere Alkoholsorten durcheinander intus hatte, dann kamen sie und haben meine Mama vergewaltigt. Alle, immer wieder. Wie ein riesiger Soldatentrupp, der sich abspricht, heute ich, morgen du. Und jeder ist mal dran, damit es gerecht aufgeteilt ist. Es ist eigentlich ein Wunder, dass meine Mama kein AIDS bekommen hat. Aber schwanger wurde sie, von einem dieser widerlichen Typen. Geld für eine Abtreibung hatte sie nicht, also musste sie wohl oder übel das Kind austragen, und war sich sicher, es niemals lieben zu können und am besten zur Adoption freizugeben.
Ich bin dieses Kind. Ich bin das Ergebnis einer von zahllosen Vergewaltigungen. Wer letztendlich mein Erzeuger ist, kann man also so ohne weiteres nicht feststellen, es gibt mehr als 20 Möglichkeiten.
Als meine Mama merkte, dass sie schwanger geworden war, wollte sie aufhören, doch der Zuhälter ließ sie nicht. "Notfalls prügel ich dir das Kind aus dem Leib", sagte er. Aus Angst lief sie weg und begann wieder ein Leben auf der Straße. Sie lebt heute noch in Angst, dass er sie eines Tages finden könnte.
Sie war 17, als sie mich bekam, in einem Krankenhaus von Lübeck. Die wollten sie zuerst nicht aufnehmen, denn sie hatte kein Geld, keine Krankenkarte, gar nichts, stand also quasi mit Wehen im Flur und wurde abgewiesen. Mein Gott, Deutschland ist so ekelhaft zu seinen Bürgern. Die hätten sie ihr Kind glatt auf der Straße bekommen lassen, wenn nicht ein Pfleger mit Herz ein Auge zugedrückt und gesagt hätte, dass das nicht wahr sein kann und dass sie mit ihm mitkommen solle. Er hat sich durchgesetzt, dass sie ihr Kind normal zur Welt bringen konnte, was ihn aber beinahe seinen Job gekostet hatte. Meine Mama wollte mich zuerst zur Adoption freigeben, sie wollte mich nicht lieben können. Und ich kann es auch verstehen. Aber es kam anders. Sie erzählte mir, dass sie es nicht übers Herz gebracht hatte, mich wegzugeben, als ich in ihrem Arm lag. Ich hätte so lieb ausgesehen und sehr viel von ihr, ich sehe meiner Mutter sehr ähnlich. Hätte ich meinem Erzeuger ähnlicher gesehen, hätte sie mich wahrscheinlich eher weggegeben. Also hat sie ihr Vorhaben aufgegeben und mich aufgezogen. Sie wusste, dass sich die Dinge grundlegend ändern mussten, das ging so nicht weiter. Sie lebte eine Weile in einem Frauenhaus und als sie volljährig wurde, ist sie dort wieder ausgezogen und hat sich Arbeit gesucht. Zu diesem Zeitpunkt hatte meine Mama immer noch keinen Schulabschluss - wann hätte sie den auch machen sollen? - was die ganze Sache erheblich erschwert hatte. Deshalb ist sie so hinterher, dass ich in der Schule gut klar komme, denn sie wünscht sich für mich einen weitaus besseren Berufseinstieg, als sie ihn hatte.
Es war wirklich schwer, Arbeit zu finden, denn welcher Betrieb stellt schon eine junge Frau ohne Schulabschluss ein, noch dazu mit einem schreienden Kind? Sicherlich keiner. Mama hatte keine Freunde, wo sie mich hätte lassen können, deshalb musste sie mich zunächst mitnehmen, bis sie einen Krippenplatz finanzieren konnte. Einen Betrieb gab es. Die Chefin von dieser Arbeitsstelle hatte ein Herz und ließ Mama als Aushilfe arbeiten. So konnte sie wenigstens die Miete ihrer Wohnung bezahlen und wusste, wovon wir beide uns ernähren sollten. Aber die Firma musste bald Insolvenz anmelden, sie war einfach zu klein, um sich auf dem immer weiter steigenden Weltmarkt behaupten zu können. Also hatte Mama wieder nichts. Ich war mittlerweile ein Jahr alt und konnte dann wenigstens im Kindergarten bleiben, während Mama sich um neue Arbeit bemüht hatte.
Ich war im Kindergarten die Kleinste, aber ich konnte schon laufen und mit dem Löffel essen. Mama musste die Wohnung kündigen, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnte. Wir haben dann bei ihrer ehemaligen Chefin gewohnt, die mittlerweile ihre Freundin und meine Patentante geworden war. Ein halbes Jahr hat Mama von Sozialhilfe gelebt, sie hat sich wieder in einer Schule angemeldet und ihren Abschluss nachgemacht. Damit konnte man sich wenigstens bewerben, auch wenn das eine Weile gedauert hat. Zunächst waren erst mal wieder nur Aushilfsjobs drin, zum Beispiel als Putzfrau oder in einer Bäckerei. Irgendwann sind wir bei Sandra, also meiner Patentante, wieder aus- und in eine kleine Wohnung in ihrer Nähe wieder eingezogen. Sandra kam uns oft besuchen. Sie hat ebenfalls eine Tochter, die meine beste Kindergarten- und Grundschulfreundin wurde. Auch heute haben Theresa und ich noch Kontakt, Sandra kommt uns schließlich oft besuchen und bringt sie dann natürlich mit. Theresa ist ein bisschen jünger als ich, aber wir verstehen uns gut.
Mit einem ordentlichen Schulabschluss in der Tasche hat meine Mama eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht, fing aber schon bald an, als Taxifahrerin zu arbeiten, was sie auch heute noch tut. Fahrschule hatte sie irgendwann noch dazwischen geklatscht. Ich war den ganzen Tag im Kindergarten und wurde immer von Sandra mitgenommen, wenn sie Theresa abgeholt hatte. Und abends hat Mama mich dann bei ihr abgeholt. So ging das vier Jahre lang, so lange dauerte ihre Ausbildung und die Zeit, die sich brauchte, um Arbeit zu finden, mittlerweile als Taxifahrerin.
Dann kam ich in die Schule, worüber ich sehr froh war, denn im Kindergarten war es schrecklich. Wenn ich heute so drüber nachdenke, finde ich, dass diese ganzen Erzieherinnen absolut keine Ahnung von Pädagogik und/oder diese Unterrichtseinheit wohl verschlafen hatten. Uns wurde beigebracht, wie man sich zu wehren und durchzusetzen hatte. An und für sich eine gute Sache, aber die Art und Weise ging gar nicht. Man sollte sich durchbeißen und anderen nichts lassen, was einen selbst benachteiligt.
Man sollte andere Kinder schlagen, wenn sie einem das Spielzeug weggenommen hatten. Man sollte treten, hauen, kratzen, beißen und brüllen, nur um sich durchzusetzen. Ich habe mich schon frühzeitig geweigert, andere Kinder zu schlagen, denn Mama hatte mir immer wieder gepredigt, dass man das nicht macht, dass Gewalt absolut keine Lösung sei. Die Erzieherinnen sagten mir, ich sei zu klein und zu schwach, um mich durchzusetzen. Ich würde später nichts auf die Reihe bekommen, weil niemand mich je ernst nehmen könne. Mama wurde oft in den Kindergarten zitiert, weil ich ein unmögliches Kind wäre, das sich den Erziehungszielen des Kindergartens widersetzt. Da habe ich angefangen, andere zu hauen, bis sie weinten, denn ein kleines Kind, dem gesagt wird: "Du bist böse, du enttäuscht uns", wird natürlich alles tun wollen, was man von ihm verlangt, damit es nicht mehr böse ist.
Wahrscheinlich kommt daher meine manchmal etwas rüde und raue Art. Bestimmt war ich total unsicher und verwirrt. Mama erzählte immer weiter, dass ich niemanden schlagen sollte - und Mama hat ja bekanntlich immer Recht und weiß alles -, aber im Kindergarten bekam ich das genaue Gegenteil um die Ohren geklatscht. Ein Wunder, dass ich keine aggressive Schlägerbraut geworden bin.
Dann kam ich also in die Schule. Alles neu. Theresa wurde leider erst ein Jahr später eingeschult, aber ich fand einen ganz guten Anschluss in der Klasse. Das hat sich aber schon bald geändert, als sie erfahren haben, dass meine Mama "nur" als Taxifahrerin arbeitete und wir kein Geld hatten. Da war ich dann schnell unten durch. Kinder können so gemein und grausam zueinander sein. Also war die Grundschule gleichbedeutend mit sinnlosem Dahinvegetieren und Versuchen, den Ansprüchen gerecht zu werden. Ich glaube, wenn man so jung ist, dann sind das die besten Jahre, um geformt oder aber auch kaputt gemacht zu werden. Man fragt sich, was die anderen haben, was einem offensichtlich fehlt. Geld, aha. Alle Kinder, deren Eltern nur mittelmäßiges Einkommen hatten, wurden aus der Klassengemeinschaft nach und nach ausgeschlossen, die Lehrer sahen machtlos zu. Man fragt sich: Warum ich? Was habe ich denen getan? Ich hatte nur Theresa, als sie im nächsten Jahr dann endlich auch in die Schule kam. Mit meiner Klasse beruhigten sich die Spannungen irgendwann wieder. Nachdem die Direktorin mal ordentlich ihre Meinung gesagt hatte, schienen sie mich und unsere finanzielle Situation zu akzeptieren. Das war aber alles nur scheinheilige Fassade. Hinter meinem Rücken haben sie sowieso über mich gelästert. Das hat auch nicht aufgehört, als ich aufs Gymnasium kam. Auch hier waren wieder alle sehr nett und freundlich. Man arbeitete zusammen, man wurde hin und wieder auch zu einem Kindergeburtstag eingeladen, man wurde zusammen älter. Aber eine Freundin, eine richtige Freundin, hatte ich in Lübeck nie, nur Mama. Niemanden sonst. Selbst Theresa hat sich immer mehr von mir entfernt. Und nach einer Weile fing ich an, diese oberflächliche Bagage zu verachten. Sie interessierten sich für nichts anderes als für sich selbst. Jahrelang hieß es: Einatmen, Küsschen links, Küsschen rechts - umdrehen und kotzen! Das machten alle, also dachte ich, dass ich es auch machen müsste, obwohl ich es nicht wollte. Gruppenzwang ist echt das Letzte. Aber ich war ja zu schwach, um meinen Willen durchzusetzen und ich hatte auch nie die Chance gehabt, selbst etwas auszuprobieren, selbst gegen den Strom zu schwimmen, das hatten die Kindergartenerzieherinnen erfolgreich vernichtet.
Was war ich froh, als wir dort endlich weg konnten! Mama hat gemerkt, dass es mir schlecht ging, meine Noten haben sehr darunter gelitten. Deswegen sind wir umgezogen. Und was soll ich sagen? Hier sind wir glücklich. Hier habe ich die Liebe meines Lebens und richtige, echte Freunde gefunden. Als ich damals angekommen bin, war ich sofort positiv überrascht. Jahrelang waren in der Schule Demütigungen, Lügen, Verrat, Lästerei, Ignoranz, Egoismus und Oberflächlichkeit an der Tagesordnung. Und hier? Offenheit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Interesse, das Gefühl, etwas wert zu sein, einen soliden Platz in der Klassengemeinschaft zu haben. Ich glaube, so einen krassen Umschwung erfährt man nur einmal im Leben. Und dann hat das schon sehr bald mit Tobi angefangen.
Ich hatte in Lübeck auch einen Freund gehabt, aber was soll's? Er hatte keinen Bock mehr auf mich und ich wollte ihn nicht mehr, weil er mich dazu gedrängt hatte, mit ihm zu schlafen. Ende vom Lied? Zwei Tage später hatte er eine Neue. Zuckersüß, die Schlampe. Die hat sich bestimmt bereitwillig von ihm vögeln lassen. Mir egal. Tobi war in mein Leben getreten. Und dort ist er heute noch, mittlerweile an erster Stelle. Seine Augen, seine Stimme, sein Lachen. Ich liebe ihn so sehr. Und Sex ohne Liebe gibt's hier auch nicht.
Meine Mama hatte seitdem ein paar Mal wieder einen Freund gehabt, aber es hatte nie funktioniert. Wahrscheinlich hat sie Angst, sich richtig fallen zu lassen. Sie fürchtet sich davor, nicht aufgefangen zu werden. Ich bewundere sie für das, was sie getan hat. Sie hat ein Kind, dass sie eigentlich hassen müsste, behalten und gelernt, es zu lieben. Es war bestimmt ein riesengroßes Opfer für sie und ist es sicherlich noch heute, denn ich weiß, dass es schwer für sie ist. Schon allein, wenn sie mich ansieht, wird sie an ihre Vergangenheit erinnert. Meine Anwesenheit lässt alles wieder aufleben. Ich bin der wandelnde Beweis, dass man seine Vergangenheit selten oder nur sehr schwer hinter sich bringen kann. Sie müsste mich hassen, doch sie tut es nicht. Und dafür liebe ich sie. Sollte irgendjemand jemals etwas Schlechtes über meine Mutter sagen, dann ist der bei mir lebenslänglich unsympathisch und unten durch. Man sollte sich darauf einstellen.
Ich liebe meine wunderbare und unübertrefflich tolle Mama. Es bereitet ihr Schmerzen, mich anzusehen, mit mir zu reden, mich zu berühren, mich zu lieben. Sie tut es trotzdem. Sie erträgt tapfer die Schmerzen, um mir nicht zu schaden. Sie bringt ein riesengroßes Opfer. Und dafür danke ich ihr von ganzem Herzen.
All das habe ich erfahren, als ich 13 war, natürlich war es ein Schock. Aber seit diesem Tag weiß ich wenigstens, warum mein Erzeuger es nicht wert ist, überhaupt jemals seinen Namen in den Mund zu nehmen, wenn man den denn kennen würde, oder jemals auch nur von ihm zu reden.
Als ich klein war, wurde ich immer gefragt, was mein Vater macht, wo er ist und wie er heißt. Ich musste immer sagen, dass ich es nicht weiß. Andere Kinder erzählten, was sie alles Tolles mit ihren Vätern gemacht haben, das versetzte mir schon einen Stich. Wenn es in meinem Leben je etwas gab, worauf ich richtig neidisch gewesen bin, dann darauf. Ich habe es einfach nicht verstanden. Alle hatten einen Vater, nur ich nicht. Ich habe Mama oft gefragt, es hat sie Überwindung gekostet, überhaupt erst zu antworten. Dein Vater hat uns verlassen, hat sie immer gesagt. Wo er ist, wollte ich immer wissen. Das wisse sie nicht. Mehr Fragen hat sie nicht geduldet. Meistens fing sie dann auch an zu weinen, und ich habe mich verstört gefragt, was ich falsch gemacht habe. Also wurden Fragen zu meinem Vater weniger und irgendwann haben wir gar nicht mehr von ihm gesprochen. Es war nie die Rede von ihm gewesen, er hat nie existiert.
"Sind deine Eltern zu Hause?", fragen die Versicherungsfritzen am Telefon. "Mama arbeitet noch", antwortet die neunjährige Eileen. "Und dein Papa?" Aufgelegt.
Sie haben meistens noch mal angerufen und dann war Mama da, je nachdem wie ihre Schicht ging. Aber ich habe nie wieder auch nur ein Sterbenswörtchen von meinem Vater erzählt (zumindest nicht in der Zeit, als wir noch in Lübeck wohnten), ich habe nicht einmal mehr das Wort Papa in den Mund genommen, niemals wieder. Selbst heute nicht. Ich musste mich auch überwinden, dieses Wort überhaupt erst aufzuschreiben.
Ich habe keinen Vater, ich habe keine Familie. Ich habe meine Mama. Einen wunderbaren Freund. Und bombastische Freunde. Mehr brauche ich nicht. Hat schließlich mein ganzes Leben lang gut funktioniert.
Mamas Taxischichten wurden mit der Zeit strenger, je älter ich wurde. Deshalb hat sie mich so sehr zur Selbstständigkeit erzogen. Ich konnte mit sechs Jahren mein Lieblingsessen eigenständig kochen und war mit acht zum ersten Mal über Nacht alleine zu Hause, weil Mama Nachtschicht hatte. Und ständig bei Sandra einladen konnten wir uns ja schließlich auch nicht.
Ich hasse meinen Erzeuger. Ich denke, das versteht sich von selbst. Er hat meiner Mama nur Schlechtes angetan, er hat sie benutzt. Sie war für ihn kein Mensch, sondern ein wertloses Mittel zum Zweck. Sogar kostenlos. Die schönste Sache der Welt kann so schmutzig werden, indem sie so dermaßen in den Dreck gezogen wird. Und dann ist sie wertlos. Man ist dann wirklich nur noch ein Objekt. Elendig. Kalt. Gefühlstot. Taub. Eingeäschert. Nutzlos. Stumm. Und man lässt es über sich ergehen. Völlig menschenfremd. Wie ein Tier. Ein Tier, das schwächer ist als ein anderes. Man kann sich nicht wehren. Man kann nicht leben. Man kann aber auch nicht sterben.
Das Ganze ist jetzt 18 Jahre her. Meine Mama hat Angst, jemals wieder mit einem Mann zu schlafen. Sie hat es in den gesamten 18 Jahren auch nicht wieder getan. Sie fürchtet sich vor Erinnerungen. Es geht sogar schon so weit, dass sie mir einmal gesagt hat, sie hasse Sex. Kann ich verstehen.
Als sie mir das alles erzählt hat, bin ich in die Welt hinausgestiefelt mit meinen 13 Jahren und habe gedacht, Sex wäre etwas Verdorbenes, etwas Schmutziges, etwas Wertloses. Man solle sich hüten, auch nur jemals dieses Wort zu sagen, dann wäre man gleich selbst eine Hure. Sicher, ich habe Filme gesehen, in denen es Sex-Szenen gab, sie waren liebevoll und schön, wenn man jetzt zum Beispiel an "Titanic" oder "Romeo und Julia" denkt. Aber damals habe ich echt geglaubt, dass 'miteinander schlafen' und 'Sex haben' zwei verschiedene Sachen sind. Wahrscheinlich war das ewig meine Hemmschwelle. Ich wollte nie mit Daniel, meinem Ex-Freund aus Lübeck, schlafen, obwohl er mich immer gefragt und regelrecht dazu gedrängt hatte, mit ihm Sex zu haben. Ich habe mir immer gesagt: Nein, auch wenn du ihn liebst, eine Hure wirst du nicht.
Und dann kam Tobi. Erst Tobi hat mir gezeigt, was richtige Liebe überhaupt bedeutet. Als er mir damals sagte, dass er gerne mit mir schlafen möchte und mich gefragt hat, was ich davon halte, war ich regelrecht überrascht, aber auch neugierig. Und noch viel erstaunter darüber, dass es so schön wurde. Da wusste ich, dass Tobi derjenige ist, der mein Herz verdient hat. Er ist das Beste, was mir je passiert ist. Alleine seine Anwesenheit macht mich verrückt, sein Anblick bringt mich um den Verstand und seine Liebe ist das Wertvollste, was ich besitze. Und das wird immer so bleiben.
Ist etwas länger geworden, Scheiß drauf. Lebensgeschichten sind immer lang.
Was haben wir gemacht? Wii und Singstar gespielt (ich kann nicht singen!), Plätzchen gebacken (im Februar, richtig), zusammen gekocht und gegessen, ganz viel gequasselt, Cocktails gemischt, ...
Mädels-Abende sind Pflicht. Meine Mädchen und ich, wir rocken das Leben. Sie sind wie pures Gold und ich liebe sie so dermaßen.
Eigentlich möchte ich jetzt eine Geschichte aufschreiben. Eine ernste zum Verarbeiten, bei der bis eben gerade nicht ganz fest stand, ob ich das wirklich alles aufschreibe oder doch lieber für mich behalten soll. Es ist mir ziemlich egal, ob sich das hier irgendjemand durchliest oder nicht, es hilft mir aber, wenn ich es aufschreibe. Wenn man den Post mit der Magersucht außen vor lässt, war dieser Blog bisher immer ziemlich fröhlich, weil mein Leben gerade einfach nur guuut und fröhlich ist, aber meine Vergangenheit ist es nicht. Es kostet mich Überwindung, mein Leben aus vergangenen Zeit aufzuschreiben, aber es hilft mir wahrscheinlich und danach fühle ich mich besser.
Diese Geschichte ist nicht besonders schön. Gewalt, Demütigungen und Enttäuschungen spielen eine große Rolle. Aber sie hat wenigstens ein Happy-End.
Mein Leben ist nicht erbärmlich, aber vor nicht allzu langer Zeit wollte ich es noch umtauschen. Ich wollte ein anderes. Ich bin keine Selbstmordkandidatin, ich wollte mich noch nie umbringen, ich bin eher die typische Heulsuse, wenn es mir zu viel wird. Und das wurde es leider oft. Es ist die Geschichte, warum ich keine Familie habe, warum ich so oft weine, warum ich so kaputt bin.
Meine Mutter wurde in Lübeck geboren und ist dort auch aufgewachsen. Ihr ging es dort ziemlich gut, ihre Eltern verdienten nicht schlecht und sie war ein Einzelkind. Das Image eines solchen kennt man ja. Ihre Kindheit verlief wohlbehütet, sie bekam alles, was sie wollte, und war zufrieden. Aber als sie in die Pubertät kam, wurde sie schwierig. Ihre Eltern bezeichneten sie als "undankbar" und "faul". Sie fing an, Schule zu schwänzen, hing den ganzen Tag mit einer zwielichtigen Clique herum und machte ihren Eltern nur Ärger. Denen wurde es irgendwann zu bunt. Und als meine Mama am Ende der neunten Klasse dann auch noch die Schule geschmissen hatte, machten sie kurzen Prozess und steckten sie in ein Internat. Von dort ist Mama aber weggelaufen und zurück nach Lübeck. Zu ihren Eltern wollte sie aber nicht mehr, denn die haben ihr ihrer Meinung nach mit dem Internat die schlimmste Freiheitsberaubung angetan, die es für sie gab.
Mama wusste nicht, wo sie hinsollte. Und irgendetwas musste sie ja machen, ab jetzt auf der Straße. Sie war gerade mal fünfzehn, als jemand sie ansprach, ob sie nicht auf eine einfache und sehr genussvolle Art Geld verdienen möchte. Klar, von irgendetwas musste sie leben.
Ohne zu wissen, worauf sie sich da einließ, sagte sie zu und merkte erst zu spät, wer dieser Typ eigentlich war, der ihr den Job angeboten hatte. Aber einmal logisch denken reicht und man weiß es. Der Typ war ein Zuhälter und meine Mama ab diesem Tag eine Nutte. Sie hat mir unter Tränen von dieser Zeit erzählt, es war noch mehr als jenseits von grauenvoll. Wenn es eine Hölle gäbe, wollte sie damals ihren Urlaub dort verbringen. Freizeit hatte sie keine mehr, nicht mal mehr genug Zeit zum Schlafen, Hauptsache Geld verdienen. Und das mit fünfzehn, auf solche kleinen Mäuse stehen die Männer natürlich. Fast drei Jahre machte sie diese Hölle mit, dann konnte sie nicht mehr.
Als ihre Eltern mitbekommen haben, was aus ihrer wohlerzogenen Tochter aus gutem Hause passiert war, brachen sie alle Brücken ab und verstießen sie. Ich habe bis heute keine Ahnung, wer meine Großeltern sind, denn sie haben sich nie wieder bei ihrer Tochter gemeldet. Mama war dann also allein.
Jeden Tag Sex für Geld, und aussteigen konnte man nicht. Kondome waren für die Männer Vorschrift, der Zuhälter achtete darauf. Er konnte es sich nicht leisten, dass seine Mädchen sich mit HIV oder anderen Krankheiten infizierten oder sogar schwanger wurden. Das wäre ja Geldverlust. Mama war mit Abstand die jüngste Nutte. Junges Frischfleisch wurde sie immer genannt. Und bei ihr hat es den ganzen Freiern am wenigsten gepasst, dass sie immer Kondome benutzen musste, ohne wäre ja schließlich viel geiler. Was haben sie gemacht? Abends oder vielmehr nachts, wenn Mama "Dienstschluss" hatte und der Zuhälter nicht mehr so genau hinsah, was seine Mädchen trieben, weil er schon mehrere Alkoholsorten durcheinander intus hatte, dann kamen sie und haben meine Mama vergewaltigt. Alle, immer wieder. Wie ein riesiger Soldatentrupp, der sich abspricht, heute ich, morgen du. Und jeder ist mal dran, damit es gerecht aufgeteilt ist. Es ist eigentlich ein Wunder, dass meine Mama kein AIDS bekommen hat. Aber schwanger wurde sie, von einem dieser widerlichen Typen. Geld für eine Abtreibung hatte sie nicht, also musste sie wohl oder übel das Kind austragen, und war sich sicher, es niemals lieben zu können und am besten zur Adoption freizugeben.
Ich bin dieses Kind. Ich bin das Ergebnis einer von zahllosen Vergewaltigungen. Wer letztendlich mein Erzeuger ist, kann man also so ohne weiteres nicht feststellen, es gibt mehr als 20 Möglichkeiten.
Als meine Mama merkte, dass sie schwanger geworden war, wollte sie aufhören, doch der Zuhälter ließ sie nicht. "Notfalls prügel ich dir das Kind aus dem Leib", sagte er. Aus Angst lief sie weg und begann wieder ein Leben auf der Straße. Sie lebt heute noch in Angst, dass er sie eines Tages finden könnte.
Sie war 17, als sie mich bekam, in einem Krankenhaus von Lübeck. Die wollten sie zuerst nicht aufnehmen, denn sie hatte kein Geld, keine Krankenkarte, gar nichts, stand also quasi mit Wehen im Flur und wurde abgewiesen. Mein Gott, Deutschland ist so ekelhaft zu seinen Bürgern. Die hätten sie ihr Kind glatt auf der Straße bekommen lassen, wenn nicht ein Pfleger mit Herz ein Auge zugedrückt und gesagt hätte, dass das nicht wahr sein kann und dass sie mit ihm mitkommen solle. Er hat sich durchgesetzt, dass sie ihr Kind normal zur Welt bringen konnte, was ihn aber beinahe seinen Job gekostet hatte. Meine Mama wollte mich zuerst zur Adoption freigeben, sie wollte mich nicht lieben können. Und ich kann es auch verstehen. Aber es kam anders. Sie erzählte mir, dass sie es nicht übers Herz gebracht hatte, mich wegzugeben, als ich in ihrem Arm lag. Ich hätte so lieb ausgesehen und sehr viel von ihr, ich sehe meiner Mutter sehr ähnlich. Hätte ich meinem Erzeuger ähnlicher gesehen, hätte sie mich wahrscheinlich eher weggegeben. Also hat sie ihr Vorhaben aufgegeben und mich aufgezogen. Sie wusste, dass sich die Dinge grundlegend ändern mussten, das ging so nicht weiter. Sie lebte eine Weile in einem Frauenhaus und als sie volljährig wurde, ist sie dort wieder ausgezogen und hat sich Arbeit gesucht. Zu diesem Zeitpunkt hatte meine Mama immer noch keinen Schulabschluss - wann hätte sie den auch machen sollen? - was die ganze Sache erheblich erschwert hatte. Deshalb ist sie so hinterher, dass ich in der Schule gut klar komme, denn sie wünscht sich für mich einen weitaus besseren Berufseinstieg, als sie ihn hatte.
Es war wirklich schwer, Arbeit zu finden, denn welcher Betrieb stellt schon eine junge Frau ohne Schulabschluss ein, noch dazu mit einem schreienden Kind? Sicherlich keiner. Mama hatte keine Freunde, wo sie mich hätte lassen können, deshalb musste sie mich zunächst mitnehmen, bis sie einen Krippenplatz finanzieren konnte. Einen Betrieb gab es. Die Chefin von dieser Arbeitsstelle hatte ein Herz und ließ Mama als Aushilfe arbeiten. So konnte sie wenigstens die Miete ihrer Wohnung bezahlen und wusste, wovon wir beide uns ernähren sollten. Aber die Firma musste bald Insolvenz anmelden, sie war einfach zu klein, um sich auf dem immer weiter steigenden Weltmarkt behaupten zu können. Also hatte Mama wieder nichts. Ich war mittlerweile ein Jahr alt und konnte dann wenigstens im Kindergarten bleiben, während Mama sich um neue Arbeit bemüht hatte.
Ich war im Kindergarten die Kleinste, aber ich konnte schon laufen und mit dem Löffel essen. Mama musste die Wohnung kündigen, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnte. Wir haben dann bei ihrer ehemaligen Chefin gewohnt, die mittlerweile ihre Freundin und meine Patentante geworden war. Ein halbes Jahr hat Mama von Sozialhilfe gelebt, sie hat sich wieder in einer Schule angemeldet und ihren Abschluss nachgemacht. Damit konnte man sich wenigstens bewerben, auch wenn das eine Weile gedauert hat. Zunächst waren erst mal wieder nur Aushilfsjobs drin, zum Beispiel als Putzfrau oder in einer Bäckerei. Irgendwann sind wir bei Sandra, also meiner Patentante, wieder aus- und in eine kleine Wohnung in ihrer Nähe wieder eingezogen. Sandra kam uns oft besuchen. Sie hat ebenfalls eine Tochter, die meine beste Kindergarten- und Grundschulfreundin wurde. Auch heute haben Theresa und ich noch Kontakt, Sandra kommt uns schließlich oft besuchen und bringt sie dann natürlich mit. Theresa ist ein bisschen jünger als ich, aber wir verstehen uns gut.
Mit einem ordentlichen Schulabschluss in der Tasche hat meine Mama eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht, fing aber schon bald an, als Taxifahrerin zu arbeiten, was sie auch heute noch tut. Fahrschule hatte sie irgendwann noch dazwischen geklatscht. Ich war den ganzen Tag im Kindergarten und wurde immer von Sandra mitgenommen, wenn sie Theresa abgeholt hatte. Und abends hat Mama mich dann bei ihr abgeholt. So ging das vier Jahre lang, so lange dauerte ihre Ausbildung und die Zeit, die sich brauchte, um Arbeit zu finden, mittlerweile als Taxifahrerin.
Dann kam ich in die Schule, worüber ich sehr froh war, denn im Kindergarten war es schrecklich. Wenn ich heute so drüber nachdenke, finde ich, dass diese ganzen Erzieherinnen absolut keine Ahnung von Pädagogik und/oder diese Unterrichtseinheit wohl verschlafen hatten. Uns wurde beigebracht, wie man sich zu wehren und durchzusetzen hatte. An und für sich eine gute Sache, aber die Art und Weise ging gar nicht. Man sollte sich durchbeißen und anderen nichts lassen, was einen selbst benachteiligt.
Man sollte andere Kinder schlagen, wenn sie einem das Spielzeug weggenommen hatten. Man sollte treten, hauen, kratzen, beißen und brüllen, nur um sich durchzusetzen. Ich habe mich schon frühzeitig geweigert, andere Kinder zu schlagen, denn Mama hatte mir immer wieder gepredigt, dass man das nicht macht, dass Gewalt absolut keine Lösung sei. Die Erzieherinnen sagten mir, ich sei zu klein und zu schwach, um mich durchzusetzen. Ich würde später nichts auf die Reihe bekommen, weil niemand mich je ernst nehmen könne. Mama wurde oft in den Kindergarten zitiert, weil ich ein unmögliches Kind wäre, das sich den Erziehungszielen des Kindergartens widersetzt. Da habe ich angefangen, andere zu hauen, bis sie weinten, denn ein kleines Kind, dem gesagt wird: "Du bist böse, du enttäuscht uns", wird natürlich alles tun wollen, was man von ihm verlangt, damit es nicht mehr böse ist.
Wahrscheinlich kommt daher meine manchmal etwas rüde und raue Art. Bestimmt war ich total unsicher und verwirrt. Mama erzählte immer weiter, dass ich niemanden schlagen sollte - und Mama hat ja bekanntlich immer Recht und weiß alles -, aber im Kindergarten bekam ich das genaue Gegenteil um die Ohren geklatscht. Ein Wunder, dass ich keine aggressive Schlägerbraut geworden bin.
Dann kam ich also in die Schule. Alles neu. Theresa wurde leider erst ein Jahr später eingeschult, aber ich fand einen ganz guten Anschluss in der Klasse. Das hat sich aber schon bald geändert, als sie erfahren haben, dass meine Mama "nur" als Taxifahrerin arbeitete und wir kein Geld hatten. Da war ich dann schnell unten durch. Kinder können so gemein und grausam zueinander sein. Also war die Grundschule gleichbedeutend mit sinnlosem Dahinvegetieren und Versuchen, den Ansprüchen gerecht zu werden. Ich glaube, wenn man so jung ist, dann sind das die besten Jahre, um geformt oder aber auch kaputt gemacht zu werden. Man fragt sich, was die anderen haben, was einem offensichtlich fehlt. Geld, aha. Alle Kinder, deren Eltern nur mittelmäßiges Einkommen hatten, wurden aus der Klassengemeinschaft nach und nach ausgeschlossen, die Lehrer sahen machtlos zu. Man fragt sich: Warum ich? Was habe ich denen getan? Ich hatte nur Theresa, als sie im nächsten Jahr dann endlich auch in die Schule kam. Mit meiner Klasse beruhigten sich die Spannungen irgendwann wieder. Nachdem die Direktorin mal ordentlich ihre Meinung gesagt hatte, schienen sie mich und unsere finanzielle Situation zu akzeptieren. Das war aber alles nur scheinheilige Fassade. Hinter meinem Rücken haben sie sowieso über mich gelästert. Das hat auch nicht aufgehört, als ich aufs Gymnasium kam. Auch hier waren wieder alle sehr nett und freundlich. Man arbeitete zusammen, man wurde hin und wieder auch zu einem Kindergeburtstag eingeladen, man wurde zusammen älter. Aber eine Freundin, eine richtige Freundin, hatte ich in Lübeck nie, nur Mama. Niemanden sonst. Selbst Theresa hat sich immer mehr von mir entfernt. Und nach einer Weile fing ich an, diese oberflächliche Bagage zu verachten. Sie interessierten sich für nichts anderes als für sich selbst. Jahrelang hieß es: Einatmen, Küsschen links, Küsschen rechts - umdrehen und kotzen! Das machten alle, also dachte ich, dass ich es auch machen müsste, obwohl ich es nicht wollte. Gruppenzwang ist echt das Letzte. Aber ich war ja zu schwach, um meinen Willen durchzusetzen und ich hatte auch nie die Chance gehabt, selbst etwas auszuprobieren, selbst gegen den Strom zu schwimmen, das hatten die Kindergartenerzieherinnen erfolgreich vernichtet.
Was war ich froh, als wir dort endlich weg konnten! Mama hat gemerkt, dass es mir schlecht ging, meine Noten haben sehr darunter gelitten. Deswegen sind wir umgezogen. Und was soll ich sagen? Hier sind wir glücklich. Hier habe ich die Liebe meines Lebens und richtige, echte Freunde gefunden. Als ich damals angekommen bin, war ich sofort positiv überrascht. Jahrelang waren in der Schule Demütigungen, Lügen, Verrat, Lästerei, Ignoranz, Egoismus und Oberflächlichkeit an der Tagesordnung. Und hier? Offenheit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Interesse, das Gefühl, etwas wert zu sein, einen soliden Platz in der Klassengemeinschaft zu haben. Ich glaube, so einen krassen Umschwung erfährt man nur einmal im Leben. Und dann hat das schon sehr bald mit Tobi angefangen.
Ich hatte in Lübeck auch einen Freund gehabt, aber was soll's? Er hatte keinen Bock mehr auf mich und ich wollte ihn nicht mehr, weil er mich dazu gedrängt hatte, mit ihm zu schlafen. Ende vom Lied? Zwei Tage später hatte er eine Neue. Zuckersüß, die Schlampe. Die hat sich bestimmt bereitwillig von ihm vögeln lassen. Mir egal. Tobi war in mein Leben getreten. Und dort ist er heute noch, mittlerweile an erster Stelle. Seine Augen, seine Stimme, sein Lachen. Ich liebe ihn so sehr. Und Sex ohne Liebe gibt's hier auch nicht.
Meine Mama hatte seitdem ein paar Mal wieder einen Freund gehabt, aber es hatte nie funktioniert. Wahrscheinlich hat sie Angst, sich richtig fallen zu lassen. Sie fürchtet sich davor, nicht aufgefangen zu werden. Ich bewundere sie für das, was sie getan hat. Sie hat ein Kind, dass sie eigentlich hassen müsste, behalten und gelernt, es zu lieben. Es war bestimmt ein riesengroßes Opfer für sie und ist es sicherlich noch heute, denn ich weiß, dass es schwer für sie ist. Schon allein, wenn sie mich ansieht, wird sie an ihre Vergangenheit erinnert. Meine Anwesenheit lässt alles wieder aufleben. Ich bin der wandelnde Beweis, dass man seine Vergangenheit selten oder nur sehr schwer hinter sich bringen kann. Sie müsste mich hassen, doch sie tut es nicht. Und dafür liebe ich sie. Sollte irgendjemand jemals etwas Schlechtes über meine Mutter sagen, dann ist der bei mir lebenslänglich unsympathisch und unten durch. Man sollte sich darauf einstellen.
Ich liebe meine wunderbare und unübertrefflich tolle Mama. Es bereitet ihr Schmerzen, mich anzusehen, mit mir zu reden, mich zu berühren, mich zu lieben. Sie tut es trotzdem. Sie erträgt tapfer die Schmerzen, um mir nicht zu schaden. Sie bringt ein riesengroßes Opfer. Und dafür danke ich ihr von ganzem Herzen.
All das habe ich erfahren, als ich 13 war, natürlich war es ein Schock. Aber seit diesem Tag weiß ich wenigstens, warum mein Erzeuger es nicht wert ist, überhaupt jemals seinen Namen in den Mund zu nehmen, wenn man den denn kennen würde, oder jemals auch nur von ihm zu reden.
Als ich klein war, wurde ich immer gefragt, was mein Vater macht, wo er ist und wie er heißt. Ich musste immer sagen, dass ich es nicht weiß. Andere Kinder erzählten, was sie alles Tolles mit ihren Vätern gemacht haben, das versetzte mir schon einen Stich. Wenn es in meinem Leben je etwas gab, worauf ich richtig neidisch gewesen bin, dann darauf. Ich habe es einfach nicht verstanden. Alle hatten einen Vater, nur ich nicht. Ich habe Mama oft gefragt, es hat sie Überwindung gekostet, überhaupt erst zu antworten. Dein Vater hat uns verlassen, hat sie immer gesagt. Wo er ist, wollte ich immer wissen. Das wisse sie nicht. Mehr Fragen hat sie nicht geduldet. Meistens fing sie dann auch an zu weinen, und ich habe mich verstört gefragt, was ich falsch gemacht habe. Also wurden Fragen zu meinem Vater weniger und irgendwann haben wir gar nicht mehr von ihm gesprochen. Es war nie die Rede von ihm gewesen, er hat nie existiert.
"Sind deine Eltern zu Hause?", fragen die Versicherungsfritzen am Telefon. "Mama arbeitet noch", antwortet die neunjährige Eileen. "Und dein Papa?" Aufgelegt.
Sie haben meistens noch mal angerufen und dann war Mama da, je nachdem wie ihre Schicht ging. Aber ich habe nie wieder auch nur ein Sterbenswörtchen von meinem Vater erzählt (zumindest nicht in der Zeit, als wir noch in Lübeck wohnten), ich habe nicht einmal mehr das Wort Papa in den Mund genommen, niemals wieder. Selbst heute nicht. Ich musste mich auch überwinden, dieses Wort überhaupt erst aufzuschreiben.
Ich habe keinen Vater, ich habe keine Familie. Ich habe meine Mama. Einen wunderbaren Freund. Und bombastische Freunde. Mehr brauche ich nicht. Hat schließlich mein ganzes Leben lang gut funktioniert.
Mamas Taxischichten wurden mit der Zeit strenger, je älter ich wurde. Deshalb hat sie mich so sehr zur Selbstständigkeit erzogen. Ich konnte mit sechs Jahren mein Lieblingsessen eigenständig kochen und war mit acht zum ersten Mal über Nacht alleine zu Hause, weil Mama Nachtschicht hatte. Und ständig bei Sandra einladen konnten wir uns ja schließlich auch nicht.
Ich hasse meinen Erzeuger. Ich denke, das versteht sich von selbst. Er hat meiner Mama nur Schlechtes angetan, er hat sie benutzt. Sie war für ihn kein Mensch, sondern ein wertloses Mittel zum Zweck. Sogar kostenlos. Die schönste Sache der Welt kann so schmutzig werden, indem sie so dermaßen in den Dreck gezogen wird. Und dann ist sie wertlos. Man ist dann wirklich nur noch ein Objekt. Elendig. Kalt. Gefühlstot. Taub. Eingeäschert. Nutzlos. Stumm. Und man lässt es über sich ergehen. Völlig menschenfremd. Wie ein Tier. Ein Tier, das schwächer ist als ein anderes. Man kann sich nicht wehren. Man kann nicht leben. Man kann aber auch nicht sterben.
Das Ganze ist jetzt 18 Jahre her. Meine Mama hat Angst, jemals wieder mit einem Mann zu schlafen. Sie hat es in den gesamten 18 Jahren auch nicht wieder getan. Sie fürchtet sich vor Erinnerungen. Es geht sogar schon so weit, dass sie mir einmal gesagt hat, sie hasse Sex. Kann ich verstehen.
Als sie mir das alles erzählt hat, bin ich in die Welt hinausgestiefelt mit meinen 13 Jahren und habe gedacht, Sex wäre etwas Verdorbenes, etwas Schmutziges, etwas Wertloses. Man solle sich hüten, auch nur jemals dieses Wort zu sagen, dann wäre man gleich selbst eine Hure. Sicher, ich habe Filme gesehen, in denen es Sex-Szenen gab, sie waren liebevoll und schön, wenn man jetzt zum Beispiel an "Titanic" oder "Romeo und Julia" denkt. Aber damals habe ich echt geglaubt, dass 'miteinander schlafen' und 'Sex haben' zwei verschiedene Sachen sind. Wahrscheinlich war das ewig meine Hemmschwelle. Ich wollte nie mit Daniel, meinem Ex-Freund aus Lübeck, schlafen, obwohl er mich immer gefragt und regelrecht dazu gedrängt hatte, mit ihm Sex zu haben. Ich habe mir immer gesagt: Nein, auch wenn du ihn liebst, eine Hure wirst du nicht.
Und dann kam Tobi. Erst Tobi hat mir gezeigt, was richtige Liebe überhaupt bedeutet. Als er mir damals sagte, dass er gerne mit mir schlafen möchte und mich gefragt hat, was ich davon halte, war ich regelrecht überrascht, aber auch neugierig. Und noch viel erstaunter darüber, dass es so schön wurde. Da wusste ich, dass Tobi derjenige ist, der mein Herz verdient hat. Er ist das Beste, was mir je passiert ist. Alleine seine Anwesenheit macht mich verrückt, sein Anblick bringt mich um den Verstand und seine Liebe ist das Wertvollste, was ich besitze. Und das wird immer so bleiben.
Ist etwas länger geworden, Scheiß drauf. Lebensgeschichten sind immer lang.
Montag, 13. Februar 2012
Tanzaufführung.
Erste Tanzaufführung gehabt. Es lief gut. Meine Mama und Tobi haben zugeguckt, das macht die Sache immer ein bisschen einfacher, aber mein Gott, war ich aufgeregt. Tobi tat mir ganz schön leid, der durfte sich vorher mindestens eine Dreiviertelstunde lang anhören, dass das alles total schief gehen wird, dass ich mich hoffnungslos vertanzen werden, dass das alles nicht funktionieren wird. Ich bewundere seine Geduld, wenn ich die totale Panik habe. Wahrscheinlich hab ich das nur deshalb so erfolgreich geschafft. Als ich raus kam, auf die Bühne, saß er da und hat mir die Daumen gedrückt. Ich habe von Anfang an so oft es ging meinen Blick auf ihn geheftet. Es hat geholfen. Guuuut :)
Samstag, 11. Februar 2012
Ferien.
Erst mal kein Stress mehr. Mh, stimmt nicht ganz, ich habe in den Ferien ganz viel zu tun. Fünf Tanzaufführungen in einer Woche, Rekord. Außerdem ganz viele Übungsstunden mit meinen Kleinen, denn wenn ich frei habe, bin ich grundsätzlich in der Tanzschule zu finden. Und zwei Sportwettkämpfe hab ich auch noch. So etwas lege ich immer in die Ferien, denn in der Schulzeit würde meine Mama es nicht so oft erlauben, ist aber auch in Ordnung, Schule geht vor. Ich will schließlich mal was Anständiges werden ;)
Ach so, und nicht zu vergessen: am Montag wollen wir Mädels-Abend machen, für ganze zwei Nächte! Schööön :) Tobi zieht mit seinen Jungs los, seine Eltern und sein kleiner Bruder sind im Urlaub, wir haben das gesamte Haus für uns. Valerie, seine kleine Schwester ist auch mit dabei. Sie hat das arrangiert. Perfekt.
Mal sehen, was sich ansonsten noch so ergibt, eine Woche ist ziemlich kurz für alles, was man gerne mal wieder machen würde. Ich wollte zum Beispiel seit langem mal wieder Urlaub mit Tobi machen, aber wir finden einfach keine günstige Ferienwoche, in der wir beide Zeit haben.
Ach so, und nicht zu vergessen: am Montag wollen wir Mädels-Abend machen, für ganze zwei Nächte! Schööön :) Tobi zieht mit seinen Jungs los, seine Eltern und sein kleiner Bruder sind im Urlaub, wir haben das gesamte Haus für uns. Valerie, seine kleine Schwester ist auch mit dabei. Sie hat das arrangiert. Perfekt.
Mal sehen, was sich ansonsten noch so ergibt, eine Woche ist ziemlich kurz für alles, was man gerne mal wieder machen würde. Ich wollte zum Beispiel seit langem mal wieder Urlaub mit Tobi machen, aber wir finden einfach keine günstige Ferienwoche, in der wir beide Zeit haben.
Freitag, 10. Februar 2012
Romy.
Eine weitere, sehr tolle Freundin von mir. Romy ist Halbspanierin, lebt aber schon sehr lange in Deutschland. Ich liebe es, mit ihr auf dem Boden zu liegen und zu lachen, so dass alle denken, wir wären betrunken. Sie ist eine herzensgute Seele. Ihren Namen verdankt sie der Leidenschaft ihrer Mutter für die Schauspielerin Romy Schneider, die auch meine Mama ganz toll findet. Ich irgendwie auch, schon immer. "Meine" Romy ist allerdings tausendmal besser. Man kann mit ihr über alles reden und ihr vertrauen. Und für Vertrauen gibt es nun mal kein Fundbüro.
Ich liebe Romy, weil sie immer einen Ausweg weiß, nie den Kopf hängen lässt und weil sie immer alles versucht und alles gibt, weil sie kämpft. Ihr Leben ist nicht leichter als meins, aber sie gibt niemals auf. Und dafür bewundere ich sie. Sie macht mein Leben bunter, denn ihr Optimismus, ihre fröhliche und feurige Art und ihr munteres Lachen sind mehr als ansteckend.
Ich liebe Romy, weil sie immer einen Ausweg weiß, nie den Kopf hängen lässt und weil sie immer alles versucht und alles gibt, weil sie kämpft. Ihr Leben ist nicht leichter als meins, aber sie gibt niemals auf. Und dafür bewundere ich sie. Sie macht mein Leben bunter, denn ihr Optimismus, ihre fröhliche und feurige Art und ihr munteres Lachen sind mehr als ansteckend.
Ana isn't your friend.
Mir wird gesagt, ich sei dünner geworden, zu dünn. Dabei fühle ich mich gar nicht so. Meine Mama fängt an, sich Sorgen zu machen, sie macht sich immer viel zu schnell Sorgen. Dabei ist doch alles in Ordnung. Es geht mir wirklich gut.Und zurzeit esse ich sogar noch mehr als vorher. Ich bin nicht zu dünn, ich bin normal. Ist jeder, der einen halbwegs flachen Bauch hat, zu dünn? Bei mir schlagen sie Alarm, aber bei der riesigen Welle an Essgestörten verschließen sie die Augen.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich im Moment so viel tanze und Sport mache. Aber das kennt mein Körper schon, er hat sich daran gewöhnt. Kein Grund zur Panik. Ich bin nicht magersüchtig. Magersucht und Bulimie sind Krankheiten und wer will schon krank sein? Ich nicht. All diese Klappergestelle, die sich mit Gewalt auf 30 Kilo runterhungern, weil sie glauben, dann schön zu sein. Wenn jede einzelne Bewegung wehtut, wenn der Körper am Ende ist, wenn man jeden einzelnen Knochen sieht, wenn die Periode ausfällt, wenn man jeden Augenblick sterben kann - ist das schön? Es ist widerlich und krank und hat mit Schönheit nichts mehr zu tun. Mädels, macht Euch nicht kaputt! Jeder ist schön, auf seine eigene Weise. Von innen sowieso, und auch von außen. Jeder Mensch hat etwas, was ihn besonders macht. Aber bitte keine hervorstehenden Knochen. Deshalb mag ich Hollywood auch nicht. Denn dort hat der ganze Magerwahn seinen Ursprung. Hauptsache Kleidergröße 32, 30, 28, ... Meine Fresse. Nein, ich will das nicht. Ich habe Kleidergröße 34, manchmal auch 36 oder 38, je nachdem wie es geschnitten ist, und bin zufrieden damit. Es ist alles gut. Ich muss mich nirgendwo reinquetschen.
Heute morgen gab's ordentlich Müsli und Joghurt mit schön vielen Kalorien zum Frühstück. Mir doch egal. Selbst wenn ich jetzt fünf Kilo zunehmen würde, wäre das echt kein Drama. Leider wollen das nicht alle verstehen. Sogar in der Tanzschule hat man mir schon gesagt, ich solle doch bitte mehr essen, denn für Essgestörte will sich die Tanzschule nicht verbürgen. Hä? Seid ihr verrückt? Das war nur scherzhaft gemeint, und meine Chefin steht da auch total hinter mir, aber es wird eben gelästert und über diesen und jenen Unsinn spekuliert. Sollen sie doch. Verdammt, ich bin NICHT magersüchtig. Ich bin einfach nur dünn. Wenn ich nicht so viel tanzen und Sport machen würde, hätte ich wahrscheinlich mehr auf den Rippen, na und? Sehe ich wirklich so aus wie diese ganzen kranken Models, die sich den ganzen Tag nur von Grünem Tee ernähren und alle zwei Stunden vor dem Spiegel stehen und besorgt betrachten, ob sie auch nur ein Gramm zugenommen haben? Nein, tue ich nicht.
Dann hätten wir dieses Gerücht erst einmal aus der Welt geschafft. Ich weiß, Ihr könnt mich nicht sehen und das nicht beurteilen, aber diese Geschichte regt mich zurzeit am meisten auf. Es war mir wichtig, dass das hier steht, denn auf so etwas reagiere ich regelrecht allergisch. Früher hatte ich Angst vor Magersucht und Bulimie, denn es wird einem schon sehr früh gesagt, dass das zwei ganz schlimme Krankheiten sind, die einen zu etwas werden lassen, was man schon immer sein wollte, aber niemals werden kann, denn vorher geht man jämmerlich zugrunde. Ein hoher Preis für ein nicht erreichbares Ziel. Heute habe ich keine Angst mehr davor, weil ich genau weiß , dass es mir niemals passieren wird.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich im Moment so viel tanze und Sport mache. Aber das kennt mein Körper schon, er hat sich daran gewöhnt. Kein Grund zur Panik. Ich bin nicht magersüchtig. Magersucht und Bulimie sind Krankheiten und wer will schon krank sein? Ich nicht. All diese Klappergestelle, die sich mit Gewalt auf 30 Kilo runterhungern, weil sie glauben, dann schön zu sein. Wenn jede einzelne Bewegung wehtut, wenn der Körper am Ende ist, wenn man jeden einzelnen Knochen sieht, wenn die Periode ausfällt, wenn man jeden Augenblick sterben kann - ist das schön? Es ist widerlich und krank und hat mit Schönheit nichts mehr zu tun. Mädels, macht Euch nicht kaputt! Jeder ist schön, auf seine eigene Weise. Von innen sowieso, und auch von außen. Jeder Mensch hat etwas, was ihn besonders macht. Aber bitte keine hervorstehenden Knochen. Deshalb mag ich Hollywood auch nicht. Denn dort hat der ganze Magerwahn seinen Ursprung. Hauptsache Kleidergröße 32, 30, 28, ... Meine Fresse. Nein, ich will das nicht. Ich habe Kleidergröße 34, manchmal auch 36 oder 38, je nachdem wie es geschnitten ist, und bin zufrieden damit. Es ist alles gut. Ich muss mich nirgendwo reinquetschen.
Heute morgen gab's ordentlich Müsli und Joghurt mit schön vielen Kalorien zum Frühstück. Mir doch egal. Selbst wenn ich jetzt fünf Kilo zunehmen würde, wäre das echt kein Drama. Leider wollen das nicht alle verstehen. Sogar in der Tanzschule hat man mir schon gesagt, ich solle doch bitte mehr essen, denn für Essgestörte will sich die Tanzschule nicht verbürgen. Hä? Seid ihr verrückt? Das war nur scherzhaft gemeint, und meine Chefin steht da auch total hinter mir, aber es wird eben gelästert und über diesen und jenen Unsinn spekuliert. Sollen sie doch. Verdammt, ich bin NICHT magersüchtig. Ich bin einfach nur dünn. Wenn ich nicht so viel tanzen und Sport machen würde, hätte ich wahrscheinlich mehr auf den Rippen, na und? Sehe ich wirklich so aus wie diese ganzen kranken Models, die sich den ganzen Tag nur von Grünem Tee ernähren und alle zwei Stunden vor dem Spiegel stehen und besorgt betrachten, ob sie auch nur ein Gramm zugenommen haben? Nein, tue ich nicht.
Dann hätten wir dieses Gerücht erst einmal aus der Welt geschafft. Ich weiß, Ihr könnt mich nicht sehen und das nicht beurteilen, aber diese Geschichte regt mich zurzeit am meisten auf. Es war mir wichtig, dass das hier steht, denn auf so etwas reagiere ich regelrecht allergisch. Früher hatte ich Angst vor Magersucht und Bulimie, denn es wird einem schon sehr früh gesagt, dass das zwei ganz schlimme Krankheiten sind, die einen zu etwas werden lassen, was man schon immer sein wollte, aber niemals werden kann, denn vorher geht man jämmerlich zugrunde. Ein hoher Preis für ein nicht erreichbares Ziel. Heute habe ich keine Angst mehr davor, weil ich genau weiß , dass es mir niemals passieren wird.
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Donnerstag, 9. Februar 2012
"Was willst du einmal werden?" - Glücklich.
Ich habe neulich meine alten Tagebücher gefunden. Ich musste lächeln, als ich gelesen habe, was ich mit 13 Jahren schrieb, das war vor fünf Jahren. Süß. Selbst an solchen banalen Sachen sieht man es mal wieder. Ich komm nicht von meiner Vergangenheit los, ich habe den Kram von damals immer noch nicht weggeschmissen, obwohl ich es jetzt schon jahrelang vorhatte.
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Ich kann Euch etwas über mich erzählen. Ich kann die Maske einmal ablegen. Zugegeben, meine Freunde kennen mich am besten. Sie wissen alles von mir. Ich brauche mich nicht wie manch anderer verstecken und kann mich nur hier öffnen, nein. Dafür ist mein Leben zu gut. Denke ich zumindest. Es gibt aber auch eine riesengroße Schattenseite. Ob ich die niederschreibe, weiß ich noch nicht.
Meine Vergangenheit frisst mich auf, meine Zukunft ist ungewiss, meine Gegenwart ist wunderschön und ich genieße sie in vollen Zügen.
Es gibt zu mir nicht besonders viel zu sagen. Ich heiße Eileen. Einen zweiten Vornamen hatte ich entgegen aller Gerüchte und Fragen noch nie, einfach nur Eileen. Ich lebe mit meiner Mama zusammen auf der schönsten Insel Deutschlands. Meinen Erzeuger kenne ich nicht und will ich auch niemals kennen lernen, geschweige denn erfahren, wer er ist. Geschwister und Haustiere habe ich leider keine. Wäre meine Mama nicht allergisch, hätten wir vermutlich eine Katze, oder auch mehrere. Ich habe wie schon bereits gepostet einen wunderbaren Freund, der mich so liebt, wie ich bin, und extrem geniale Freunde, die wirklich voll und ganz hinter mir stehen.
Ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch und muss, um viel zu sagen, nicht unbedingt Worte benutzen. Ich weine leider sehr oft und werde dann von meinen Lieben aufgefangen. Es ist unglaublich, was sie alles für mich tun und ich versuche, mich zu revanchieren, wo ich kann.
Ich liebe es, zu zeigen, wer ich bin, obwohl es mir nicht immer gelingt. Ich bin eigentlich sehr offen, lustig und auch relativ bekloppt, wenn wir das Ganze jetzt mal realistisch betrachten. Ich trage grundsätzlich kurze Röcke, auch im tiefsten Winter, und bin deshalb natürlich die allergrößte Schlampe der Schule, genau. Ich sage, was ich denke und bin mir nicht zu schade, anderen die Meinung zu geigen, wenn es nötig ist. Man findet mich grundsätzlich auf der Tanzfläche oder in meiner Tanzschule. Ich liebe es, zu tanzen. Seitdem ich hier wohne, gehe ich regelmäßig tanzen. Das hab ich schon an meinem vorherigen Wohnort gemacht, aber nicht so intensiv. Außerdem ist die Tanzschule hier einfach besser. Mittlerweile bin ich sogar Übungsleiterin für die Kleinen. Ich tanze für mein Leben gern, ohne kann ich nicht.
Wenn ich nicht in der Tanzschule bin, mache ich sehr viel Leistungssport, um auszutesten, wie weit ich gehen kann. Wo liegen menschliche Grenzen? Ich betreibe Hochsprung und Sprint, aber nicht krankhaft, sondern eher mit gesundem Ehrgeiz. Wenn es Sprintwettkämpfe gibt, gebe ich natürlich alles, um eventuell zu gewinnen, aber wenn es nicht klappt, sollte es halt nicht sein. Da ist mir die Tanzerei viel wichtiger.
Ich bemerke Feiertage erst am Google-Loge und beschimpfe Gegenstände, wenn sie nicht tun, was ich will. Ich fange grundlos an zu lachen, nur weil ich mich an etwas erinnere. Ich kann das liebe und brave Püppchen mit Streberqualitäten sein, aber auch zum wilden, nachtgeilen und verbrauchten Biest mutieren, das sich nichts sagen lässt und sein eigenes Ding durchzieht. Ich liebe Märchen und träume von einer Aschenputtel-Geschichte, obwohl ich meinen Prinzen schon längst gefunden habe. Irgendwann werden wir hoffentlich heiraten und Kinder haben.
Ich liebe die USA, obwohl sie so laut und unberechenbar ist. Ich kann sehr eifersüchtig werden, obwohl ich keinen Grund dazu habe, und bin dann leider die größte Zicke, die es gibt. Irgendwie bin ich komisch. Ich fange ohne Grund an zu lachen, nur weil ich mich an etwas erinnere, aber eben auch an zu weinen. Ich werde bestimmt einmal an einem Lach- oder einem Heulkrampf sterben. Hoffen wir, dass es das Erste sein wird, dann ist es wenigstens lustig. Ich muss meistens schon lachen, bevor ich irgendwas witzig finde. Ich brauche keinen Grund, es klappt auch so ganz gut.
Ich hasse es, wenn man mir beim Essen zuguckt. Ich kann "Findet Nemo" zitieren und es ist mir egal, dass ich manchmal albern bin. Eigentlich bin total gestört. Wie sich das äußert, das muss ich erst selbst noch herausfinden. Ich bin viel zu sensibel und nehme mir grundsätzlich alles zu Herzen. Jeder Tag hat bei mir entsetzlich viele Gedanken mit furchtbar vielen Hintergrundgedanken. Ich bin ein Mädchen, das schnell perfektionistisch wirkt. Und ich muss zugeben, ich bin es auch. Doch laut Tobi bin ich eigentlich die, die Fehler zur Perfektion zaubert.
Wenn meine Haare nicht richtig sitzen, neige ich zu Aggressionen und wenn mein Taschenrechner sprechen könnte, würde er mich auslachen. Ich bin grottenschlecht in Mathe und immer wieder heilfroh, wenn ich eine Mathestunde einigermaßen und ohne Katastrophen überstanden habe. "Du siehst aus wie ein kleiner, nasser Spatz", sagte meine Mathelehrerin einmal zu mir, als ich vorne zur Leistungskontrolle an der Tafel stand und mal wieder keine Ahnung hatte. Viele, die ich kenne, sagen immer: "Später sitze ich mal da und denke 'Jetzt ne Logarithmus-Funktion, das wär's doch!'" Tut mir leid, das das wird mir sicherlich nie passieren. Schon allein, weil ich überhaupt keinen Plan habe, was eine Logarithmus-Funktion überhaupt ist. Ich werde froh sein, wenn ich das Kapitel Mathe endlich abschließen kann, nach dem Abi.
Nicht kann mir den Tag so versauen wie der Satz "Kaffee ist alle". Ich brauche morgens meinen Kaffee, sonst bin ich ungenießbar. Wenn das der Fall sein sollte, bin ich spätestens in der zweiten Stunde in der Schülerküche zu finden und mach mir meinen Kaffee. Eigentlich dürfen wir das im Unterricht nicht, aber wer hält sich schon daran? Genauso wie auch jeder ganz dezent das Handy-Verbot ignoriert.
Nun ja, ich bin ein Mensch, würde ich sagen. Ich lebe, ich liebe, ich bin da.
Laura.
Laura ist das winzigste Persönchen, das ich kenne, ich glaube, sie ist gerade mal 154 cm groß. Sie uns ich haben nicht nur einen an der Waffel, wir sind die Waffel. Sie ist so ein fröhlicher Mensch, man vergisst mit ihr glatt seine schlechte Laune, wenn man sie denn hatte. Sie ist immer für ihre Schäfchen da und kümmert sich um alles, ein rettender Engel fürs Leben. Sie wäre die Letzte, die sagen würde: "Tut mir leid, ich habe gerade überhaupt keine Zeit". Und dabei hat sie so wenig Zeit, sie ist eine der beiden Träger und Repräsentierer unseres Schulnetzwerkes, eine riesige Verantwortung. Und außerdem hat sie einen Fashion-Blog. Ihr letztes Bisschen Zeit opfert sie für alle, die sich brauchen. Man kann sie anrufen, wenn man will, sie versucht immer, alles zu managen und für jeden Zeit zu haben, selbst wenn ihr Terminkalender etwas anderes sagt. Und dafür liebe ich sie. Zusammen gehen wir immer Unsinn spinnen. Dieser Unsinn versüßt einem das Leben.
K R O K O D I L - U N S I N N :
Man kann eindeutig beweisen, dass ein Krokodil länger ist als es breit ist.
Beweis 1: Ein Krokodil ist länger als es grün ist, es ist nämlich an der Oberseite und an der Unterseite lang, aber nur an der Oberseite grün.
Beweis 2: Ein Krokodil ist grüner als es breit ist, es ist nämlich der Länge und Breite nach grün, aber nur der Breite nach breit.
Wenn ein Krokodil als länger ist, als es grün ist, und grüner, als es breit ist, dann ist es auch länger, als es breit ist!
K Ä S E - U N S I N N :
Je mehr Käse, desto weniger Löcher.
Aber je mehr Löcher, desto weniger Käse.
Fakt ist: Je mehr Käse, desto weniger Käse.
Sassi.
Da ist natürlich nicht nur Tobi, der meinem Leben einen Sinn gibt (obwohl er das Meiste dazu beiträgt), sondern auch noch andere Menschen, meine Lieblingsmenschen. Sie sind mir nicht umsonst total wichtig.
Meine weltallerliebste, umwerfendste, wunderschönste und beste Freundin heißt Saskia, genannt Sassi. Ohne Sassi keine Eileen. Ohne Sassi läuft hier gar nichts. Als ich in der neunten Klasse neu dazu kam, war sie die Erste, die auf mich zugegangen ist und mir die Schule zeigte. Sie integrierte mich in ihren Freundeskreis, der dann auch meiner wurde, und half mir, mich zurecht zu finden. Ohne Sassi läuft hier nichts.
Wir schreiben uns unendlich lange Romane bei Facebook, obwohl wir uns gerade erst in der Schule gesehen haben. Wir fahren zusammen ins Fitnessstudio, um über die ganzen Sportgestörten, die sich da restlos auspowern (mit gesundem Leistungssport kann man das nicht mehr vergleichen!), zu lachen. Wir telefonieren stundenlang, nur um die letzte Shoppingbeute zu erörtern, sofern man sie nicht zusammen ergattert hat. Wir gehen auf Partys und betrinken uns (nur ab und zu :D), um uns dann gegenseitig torkelnd nach Hause zu schleppen. Wir organisieren Konzerte für unsere Schulbands, um danach stolz auf uns sein zu können, dass wir so ein gutes Team sind. Wir sitzen abends mit einer Erdbeermaske im Gesicht und Schokolade essend vorm Fernseher und ziehen uns "How I Met Your Mother" rein, obwohl ich das nicht einmal mag ;). Wir kramen in alten Kochbüchern, um über uns selbst zu lachen, wenn wir feststellen, dass wir diese altdeutsche Schrift nicht lesen können. Wir gehen zusammen auf Konzerte, um uns die Seele aus dem Leib zu schreien und danach ganz heiser uns gegenseitig unser Leid zu klagen. Wir treffen uns Stunden vor einer wichtigen Veranstaltung, um den gesamten Kleiderschrank durchzudiskutieren. Wir fahren zum Sportverein, um zusammen Aerobic zu machen. Wir halten jedes Referat zusammen. Wir sind einfach wir. Ohne Sassi läuft hier nichts.
Jeder sollte eine beste Freundin wie sie haben. Sie ist wie pures Gold, purer Zucker und unverfälschte Rohdiamanten zusammen, nur noch wertvoller. Sie ist ein ganz wunderbarer Mensch, der einem immer zur Seite steht. Ich liebe sie.
Meine weltallerliebste, umwerfendste, wunderschönste und beste Freundin heißt Saskia, genannt Sassi. Ohne Sassi keine Eileen. Ohne Sassi läuft hier gar nichts. Als ich in der neunten Klasse neu dazu kam, war sie die Erste, die auf mich zugegangen ist und mir die Schule zeigte. Sie integrierte mich in ihren Freundeskreis, der dann auch meiner wurde, und half mir, mich zurecht zu finden. Ohne Sassi läuft hier nichts.
Wir schreiben uns unendlich lange Romane bei Facebook, obwohl wir uns gerade erst in der Schule gesehen haben. Wir fahren zusammen ins Fitnessstudio, um über die ganzen Sportgestörten, die sich da restlos auspowern (mit gesundem Leistungssport kann man das nicht mehr vergleichen!), zu lachen. Wir telefonieren stundenlang, nur um die letzte Shoppingbeute zu erörtern, sofern man sie nicht zusammen ergattert hat. Wir gehen auf Partys und betrinken uns (nur ab und zu :D), um uns dann gegenseitig torkelnd nach Hause zu schleppen. Wir organisieren Konzerte für unsere Schulbands, um danach stolz auf uns sein zu können, dass wir so ein gutes Team sind. Wir sitzen abends mit einer Erdbeermaske im Gesicht und Schokolade essend vorm Fernseher und ziehen uns "How I Met Your Mother" rein, obwohl ich das nicht einmal mag ;). Wir kramen in alten Kochbüchern, um über uns selbst zu lachen, wenn wir feststellen, dass wir diese altdeutsche Schrift nicht lesen können. Wir gehen zusammen auf Konzerte, um uns die Seele aus dem Leib zu schreien und danach ganz heiser uns gegenseitig unser Leid zu klagen. Wir treffen uns Stunden vor einer wichtigen Veranstaltung, um den gesamten Kleiderschrank durchzudiskutieren. Wir fahren zum Sportverein, um zusammen Aerobic zu machen. Wir halten jedes Referat zusammen. Wir sind einfach wir. Ohne Sassi läuft hier nichts.
Jeder sollte eine beste Freundin wie sie haben. Sie ist wie pures Gold, purer Zucker und unverfälschte Rohdiamanten zusammen, nur noch wertvoller. Sie ist ein ganz wunderbarer Mensch, der einem immer zur Seite steht. Ich liebe sie.
Mittwoch, 8. Februar 2012
Er und sonst keiner!
Mein Leben ist nicht schlecht. Ich habe sehr viele Blogs angeguckt. Die meisten schreiben darüber, dass sie ganz dringend abnehmen wollen, andere haben Probleme und kriegen diese nur mit schreiben in den Griff, und wieder andere suchen einfach nur nach Aufmerksamkeit. Jeder hat natürlich irgendwelche Probleme. Es gibt niemandem, bei dem alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, wer das behauptet, belügt sich selbst. Mein Leben ist auch nicht perfekt. Aber sich hinzustellen und zu sagen, das Leben sei schlecht, wie einige das machen, bringt auch nichts.
Ich lese sehr gerne andere Blogs, vor allem über Beauty, Mode und Fashion. Da kann ich am besten abschalten und es inspiriert mich einfach nur. Das hat mich wahrscheinlich auch dazu motiviert, einen eigenen zu erstellen. Es befreit. Wahrscheinlich interessiert es niemanden groß, was eine weitere Verrückte von ihrem genauso verrückten Leben schon zu erzählen hat, aber das ist mir ziemlich egal, denn wie alle anderen hilft es mir auch, meine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben, um zu verarbeiten, ob es nun jemand liest oder nicht. Denn für das klassische Tagebuch fehlt mir leider die Zeit.
Ich habe mal ein bisschen in meinem Kopf herumgekramt. Dann fangen wir mal an. Das Wichtigste zuerst: mein Freund Tobi. Der weltbeste Freund, den man haben kann. Von einigen aus der Schule hört man immer: "Die sind schon zusammen, solange ich denken kann." Wenn ich so etwas höre, macht mich das ehrlich gesagt immer sehr stolz und überglücklich. Solange man denken kann bedeutet lange. Ich weiß nicht, ob drei Jahre lange sind, wenn man bedenkt, dass man in den Zeitungen immer wieder von Diamanthochzeiten lesen kann (das schaffen Tobi und ich auch noch :D), aber in jungen Jahren, wo man seinen Weg erst noch finden muss, ist es wahrscheinlich eine sehr lange Zeit.
Vor drei Jahren sind Tobi und ich zusammen gekommen, genauer gesagt am 18. Januar 2009. Und ich liebe ihn immer noch so sehr. Er ist die allerwichtigste Person in meinem Leben. Er und sonst keiner. Oder zumindest erst einmal eine ganze Weile nichts :)
Tobi gibt meinem Leben den eigentlichen Hauptsinn. Er ist derjenige, der alles zusammen hält. Er ist immer für mich da und ich kann mit ihm über alles reden, ihm alles erzählen, ihm alles anvertrauen, selbst mitten in der Nacht um vier Uhr. Er hört mir zu, er versteht mich, er hilft mir mit allem. Ohne ihn wüsste ich gar nicht, was ich machen sollte. Ohne ihn würde ich untergehen.
In diesen drei Jahren ist viel passiert. Angefangen hat das Ganze mit einem Brief und einem wunderschönen Lied. Unsere Anfangszeit an sich war sehr kompliziert, sehr wackelig und unausgeglichen, weil ich einen Austausch mitgemacht habe und ein halbes Jahr weg war, aber sie war für uns beide eine wichtige Erfahrung und hat unsere Beziehung wahrscheinlich nur verfestigt. Nicht und niemand kann uns trennen.
Wir haben keine Geheimnisse voreinander, wir können miteinander lachen - und weinen - und wir helfen uns gegenseitig. Tobi gibt meinem komplizierten und verbrauchten Leben den Halt, den es braucht, um nicht völlig abzusterben. Er ist nicht einfach nur mein Freund, er ist meine Welt, mein Ein & Alles, mein Schlüssel zum Glück, mein Leben, mein Glückskleeblatt, meine große Liebe. Wenn man jemanden hat, den man liebt, sollte man glücklich darüber sein. Mein Lebensinhalt ist also geklärt.
Ich lese sehr gerne andere Blogs, vor allem über Beauty, Mode und Fashion. Da kann ich am besten abschalten und es inspiriert mich einfach nur. Das hat mich wahrscheinlich auch dazu motiviert, einen eigenen zu erstellen. Es befreit. Wahrscheinlich interessiert es niemanden groß, was eine weitere Verrückte von ihrem genauso verrückten Leben schon zu erzählen hat, aber das ist mir ziemlich egal, denn wie alle anderen hilft es mir auch, meine Gedanken und Gefühle aufzuschreiben, um zu verarbeiten, ob es nun jemand liest oder nicht. Denn für das klassische Tagebuch fehlt mir leider die Zeit.
Ich habe mal ein bisschen in meinem Kopf herumgekramt. Dann fangen wir mal an. Das Wichtigste zuerst: mein Freund Tobi. Der weltbeste Freund, den man haben kann. Von einigen aus der Schule hört man immer: "Die sind schon zusammen, solange ich denken kann." Wenn ich so etwas höre, macht mich das ehrlich gesagt immer sehr stolz und überglücklich. Solange man denken kann bedeutet lange. Ich weiß nicht, ob drei Jahre lange sind, wenn man bedenkt, dass man in den Zeitungen immer wieder von Diamanthochzeiten lesen kann (das schaffen Tobi und ich auch noch :D), aber in jungen Jahren, wo man seinen Weg erst noch finden muss, ist es wahrscheinlich eine sehr lange Zeit.
Vor drei Jahren sind Tobi und ich zusammen gekommen, genauer gesagt am 18. Januar 2009. Und ich liebe ihn immer noch so sehr. Er ist die allerwichtigste Person in meinem Leben. Er und sonst keiner. Oder zumindest erst einmal eine ganze Weile nichts :)
Tobi gibt meinem Leben den eigentlichen Hauptsinn. Er ist derjenige, der alles zusammen hält. Er ist immer für mich da und ich kann mit ihm über alles reden, ihm alles erzählen, ihm alles anvertrauen, selbst mitten in der Nacht um vier Uhr. Er hört mir zu, er versteht mich, er hilft mir mit allem. Ohne ihn wüsste ich gar nicht, was ich machen sollte. Ohne ihn würde ich untergehen.
In diesen drei Jahren ist viel passiert. Angefangen hat das Ganze mit einem Brief und einem wunderschönen Lied. Unsere Anfangszeit an sich war sehr kompliziert, sehr wackelig und unausgeglichen, weil ich einen Austausch mitgemacht habe und ein halbes Jahr weg war, aber sie war für uns beide eine wichtige Erfahrung und hat unsere Beziehung wahrscheinlich nur verfestigt. Nicht und niemand kann uns trennen.
Wir haben keine Geheimnisse voreinander, wir können miteinander lachen - und weinen - und wir helfen uns gegenseitig. Tobi gibt meinem komplizierten und verbrauchten Leben den Halt, den es braucht, um nicht völlig abzusterben. Er ist nicht einfach nur mein Freund, er ist meine Welt, mein Ein & Alles, mein Schlüssel zum Glück, mein Leben, mein Glückskleeblatt, meine große Liebe. Wenn man jemanden hat, den man liebt, sollte man glücklich darüber sein. Mein Lebensinhalt ist also geklärt.
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Anfangen ist leicht, durchhalten ist Kunst.
Und endlich habe ich getan, was ich schon seit Ewigkeiten tun wollte. Gedankensammlungen, Tagesabläufe, schöne Erinnerungen, gelegentliche Beauty-Sachen, Auslandsreisen, gute und schlechte Dinge, einfach Marmeladenglasmomente ; endlich habe ich einen Blog, um all diese Dinge festzuhalten.
Eigentlich bin ich nicht so. Ganz im Gegenteil, ich hasse Internet. Weil man nie weiß, was passieren könnte, wenn... Wenn man im Internet etwas falsch macht, könnte es das gesamte Leben zerstören, und das wollte ich schon immer tunlichst vermeiden. Aber ich habe mittlerweile beschlossen, dass ich mich nicht länger verstecken kann, das tue ich schon jeden Tag viel zu oft, ich kleiner Feigling.
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Die meisten Fotos sind nicht von mir, sondern von der Seite http://www.weheartit.com/, denn obwohl ich sehr gerne und auch sehr viel fotografiere, trau ich mich so viel dann doch nicht. Es tut mir leid, da muss ich noch ein bisschen lernen. Ich hoffe, dass ich es mit diesem Blog tun kann.
Sollte jemand etwas dagegen haben, dass sie hier erscheinen oder sich sogar darauf erkennen, dann kontaktiert mich, ich beiße nicht ;)
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