Physik-Test, uh. Physik ist scheiße, ich habe genauso wenig Ahnung wie in Mathe. Meine Physik-Lehrerin mag mich eh nicht, wahrscheinlich hat das mein Urteil schon längst besiegelt. Da hilft auch Tobi nicht mehr viel weiter, wenn er sich vor dem gesamten Kurs für mich einsetzt - glücklicherweise haben wir Physik zusammen -, weil sie mal wieder der Meinung ist, mich runterzumachen. Das macht sie leider sehr oft. Ich weiß nicht, ob man es schon Mobbing nennen kann, denn eigentlich hab ich hier nur Positives erfahren. Von Mobbing, Beleidigungen oder Gewalt war an meiner Schule noch niemals die Rede gewesen. Aber meine Physiklehrerin sucht sich ihre Lieblinge eben aus. Deshalb machen Tobi und ich auch so viele Fächer wie möglich gemeinsam, damit wir uns gegenseitig helfen können.
Es gab in Physik einmal eine Situation, in der ich mit der mündlichen LK dran war. Vorne, vor dem gesamten Kurs. Na klasse. Eigentlich wollte sie Alex drannehmen, das hatte sie zumindest in der vorigen Stunde angekündigt. Alex hat sich logischerweise auch darauf vorbereitet. Natürlich hat er sich auch sofort gemeldet, als sie die Liste durch und bei meinem Namen stehen geblieben ist. Wenn es um solche Sachen geht, sind wir alle sehr sozial. Aber sie meinte nur, dass sie mich jetzt haben will, weil ich angeblich noch zu wenig Noten hatte. Ich hatte genauso viele wie alle anderen. Hm. Einmal Gang zum Scheiterhaufen. Totale Bloßstellung. So fühlte sich das an, denn gelernt hatte ich nicht.
Ich bin ziemlich unfähig in Physik, aber auch nicht die Schlechteste. Aber einen goldenen Durchschnitt gibt es bei ihr nicht. Dementsprechend unsicher stand ich da, ihr dämliches Grinsen war zum Kotzen. Alle hatten mir leise Glück gewünscht, ich sah viele, die mir die Daumen drückten. Das gab mir Kraft. Ich sah Tobi, wie er neben meinem leeren Platz mitfieberte und mitfühlte. Ich konzentrierte mich auf ihn, denn wir lernen immer zusammen und ich versuchte, mich an das zu erinnern, was er mir einmal erklärt hatte. Genützt hat es nichts. Einige der Fragen konnte ich einigermaßen beantworten, aber es hat nicht gereicht. Gnadenlos hat sie mir O Punkte gegeben. Eine dicke fette O auf der Notenliste ist immer sehr deprimierend.
Sie war der Meinung gewesen, dass ich nichts zustande gebracht habe. Schön, wieder einmal Kindergarten-Feeling. Yippie, da kommen Erinnerungen hoch. Oh ja, ich kotz gleich vor Freude. Es sei alles falsch gewesen, dabei hatte ich eine Definition erzählt, an die ich mich noch erinnern konnte und die wortwörtlich im Buch stand. Nö, geht nicht wegen is' nicht. Ich bin natürlich zu schlecht. Sie gab mir keine Zeit zum Überlegen, sie triumphierte.
Es folgte eine riesige Diskussion mit dem gesamten Kurs, die fast den Rest der Stunde beanspruchte. Es war so schön gewesen, zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Tobi war die ganze Zeit auf 18O und hat sich dann mit ihr angelegt. Ich musste ihn zurückhalten, denn ansonsten hätte er wahrscheinlich auch noch Nachteile daraus gezogen, denn mit sich reden lässt sie natürlich nicht. Sie hatte keine Argumente mehr und ließ und im Buch ein paar Seiten ausarbeiten. Dann verließ sie den Raum. Aha. Problem gelöst. Mit weglaufen. Verstehe. Wenn ich das tue, was leider öfters passiert, gelte ich immer sofort als feige.
Irgendwie bin ich das auch. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr schwach. Denn alle Gemeinheiten der Welt kann ich zwar tapfer über mich ergehen lassen, aber dann folgt in Kürze meistens ein kompletter Dammbruch. Na toll.
Aber diese Physik-Zankerei lässt mich immer wieder spüren, dass hier, wo ich mit meiner Mama hingezogen bin, weil wir in Lübeck nicht mehr konnten, niemand allein und einsam ist. Deshalb lebe ich sehr gerne hier. Man kommt hier her und wird ohne Vorurteile begrüßt und akzeptiert. Sicher mag nicht jeder jeden und es ist auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber es wird hier niemand ohne Grund ausgeschlossen.
In Lübeck habe ich mich so alleine gefühlt. Außer meiner Mama hatte ich niemanden. Ab und zu mal eine kichernde Freundin, die sich im Endeffekt aber nur für Schminke, Mode, Klatsch und Tratsch interessierte und mit der ernsthafte Konversationen einfach nicht möglich waren, weil es ihren IQ weitaus überstiegen hätte.
Es gab in Physik einmal eine Situation, in der ich mit der mündlichen LK dran war. Vorne, vor dem gesamten Kurs. Na klasse. Eigentlich wollte sie Alex drannehmen, das hatte sie zumindest in der vorigen Stunde angekündigt. Alex hat sich logischerweise auch darauf vorbereitet. Natürlich hat er sich auch sofort gemeldet, als sie die Liste durch und bei meinem Namen stehen geblieben ist. Wenn es um solche Sachen geht, sind wir alle sehr sozial. Aber sie meinte nur, dass sie mich jetzt haben will, weil ich angeblich noch zu wenig Noten hatte. Ich hatte genauso viele wie alle anderen. Hm. Einmal Gang zum Scheiterhaufen. Totale Bloßstellung. So fühlte sich das an, denn gelernt hatte ich nicht.
Ich bin ziemlich unfähig in Physik, aber auch nicht die Schlechteste. Aber einen goldenen Durchschnitt gibt es bei ihr nicht. Dementsprechend unsicher stand ich da, ihr dämliches Grinsen war zum Kotzen. Alle hatten mir leise Glück gewünscht, ich sah viele, die mir die Daumen drückten. Das gab mir Kraft. Ich sah Tobi, wie er neben meinem leeren Platz mitfieberte und mitfühlte. Ich konzentrierte mich auf ihn, denn wir lernen immer zusammen und ich versuchte, mich an das zu erinnern, was er mir einmal erklärt hatte. Genützt hat es nichts. Einige der Fragen konnte ich einigermaßen beantworten, aber es hat nicht gereicht. Gnadenlos hat sie mir O Punkte gegeben. Eine dicke fette O auf der Notenliste ist immer sehr deprimierend.
Sie war der Meinung gewesen, dass ich nichts zustande gebracht habe. Schön, wieder einmal Kindergarten-Feeling. Yippie, da kommen Erinnerungen hoch. Oh ja, ich kotz gleich vor Freude. Es sei alles falsch gewesen, dabei hatte ich eine Definition erzählt, an die ich mich noch erinnern konnte und die wortwörtlich im Buch stand. Nö, geht nicht wegen is' nicht. Ich bin natürlich zu schlecht. Sie gab mir keine Zeit zum Überlegen, sie triumphierte.
Es folgte eine riesige Diskussion mit dem gesamten Kurs, die fast den Rest der Stunde beanspruchte. Es war so schön gewesen, zu wissen, dass ich nicht alleine bin. Tobi war die ganze Zeit auf 18O und hat sich dann mit ihr angelegt. Ich musste ihn zurückhalten, denn ansonsten hätte er wahrscheinlich auch noch Nachteile daraus gezogen, denn mit sich reden lässt sie natürlich nicht. Sie hatte keine Argumente mehr und ließ und im Buch ein paar Seiten ausarbeiten. Dann verließ sie den Raum. Aha. Problem gelöst. Mit weglaufen. Verstehe. Wenn ich das tue, was leider öfters passiert, gelte ich immer sofort als feige.
Irgendwie bin ich das auch. Zu diesem Zeitpunkt war ich sehr schwach. Denn alle Gemeinheiten der Welt kann ich zwar tapfer über mich ergehen lassen, aber dann folgt in Kürze meistens ein kompletter Dammbruch. Na toll.
Aber diese Physik-Zankerei lässt mich immer wieder spüren, dass hier, wo ich mit meiner Mama hingezogen bin, weil wir in Lübeck nicht mehr konnten, niemand allein und einsam ist. Deshalb lebe ich sehr gerne hier. Man kommt hier her und wird ohne Vorurteile begrüßt und akzeptiert. Sicher mag nicht jeder jeden und es ist auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, aber es wird hier niemand ohne Grund ausgeschlossen.
In Lübeck habe ich mich so alleine gefühlt. Außer meiner Mama hatte ich niemanden. Ab und zu mal eine kichernde Freundin, die sich im Endeffekt aber nur für Schminke, Mode, Klatsch und Tratsch interessierte und mit der ernsthafte Konversationen einfach nicht möglich waren, weil es ihren IQ weitaus überstiegen hätte.
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