Samstag, 16. März 2013

Geisterstadt.

Vorletzten Donnerstag, als wir noch in der Ukraine waren, hieß ein Tagestrip Tschernobyl. Ich habe mich ehrlich gesagt ein klein wenig gefürchtet, dort hin zu fahren, schon allein wegen der radioaktiven Strahlung - Physik war noch nie meine Stärke, wenn sie dort Menschen hinlassen, scheint es ja nicht mehr ganz so gefährlich zu sein.
Tschernobyl ist eine Geisterstadt. Es wohnt dort niemand mehr. Um die Stadt herum sieht man vereinzelte Häuser, es sind nicht mehr als 400 Bewohner, haben wir uns sagen lassen. Die Führung war glücklicherweise auf Englisch, also konnte ich folgen, als wir durch die leere Stadt spaziert sind, sogar am Atomkraftwerk vorbei. Fotografieren war verboten, warum auch immer. Aber ich glaube, ich hätte sowieso keine Bilder gemacht.

Ich hatte Angst, als wir dort waren. Ich kam mir so klein und verloren vor. Es ist alles mit Gras, Moos, Sträuchern und Unkraut überwuchert, die Häuser teilweise eingestürzt, halb verrottet und verlassen, Bauwerke nicht mehr zu erkennen und schon total verrostet. Eine kaputte Autoscooterbahn war noch voller Schnee. Es war, als ob man durch ein verlassenes Industriegebiet ging und nicht durch eine Stadt, in der früher einmal tausende von Menschen gelebt haben. Es war eine wertvolle Erfahrung, aber ich war dann auch froh, als wir wieder in den Bus steigen konnten. Obwohl eigentlich nicht viel dabei war, habe ich trotzdem ganz ängstlich jede Regung um mich herum registriert. Und beim Anblick des Skeletts eines toten verkrüppelten Hundes konnte ich auch einen Schrei nicht unterdrücken.

1 Kommentar:

  1. Oh schön ! Ich wäre auch gerne Tanzlehrerin.. Ich habe meine Leidenschaft schweifen lassen :( Ich wünsche dir viel Erfolg

    Liebste Grüße
    storm

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