Freitag, 15. März 2013

Siebte Etappe: Basel/Schweiz

Stressig, das ist unser neuer Job vor allem. Ich bin diese Woche echt zu überhaupt nichts gekommen. Und heute haben wir schon Freitag, am Montag geht es sowieso schon weiter. Hoffentlich reicht meine Pause jetzt aus!


U K R A I N E - F A Z I T :

Dieses Land fand ich bis jetzt am aufschlussreichsten von allen. Es war irgendwie eine komplett andere Erfahrung, mit einschneidender Geschichte, ukrainischen Menschen, der Stadt Kiew, unserer liebenswürdigen Gastfamilie und aussagekräftigen Orten konfrontiert zu werden. Ich werde mit Sicherheit noch einen Post über Tschernobyl machen, wo wir ja vorletzten Donnerstag waren. Kiew ist ein echter Reisegeheimtrip und ich habe mir definitiv vorgenommen, wieder herzukommen, wie ich das auch schon in den anderen Ländern unzählige Male festgestellt habe. ;)
Wir haben viel über dieses Land und vor allem auch die Leute gelernt, irgendwie hat mich alles in der Ukraine fasziniert. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben. Da war unsere super-süße Gastfamilie, bei der alle, wirklich alle, beim Abschied irgendwie geweint haben. Vorher konnte ich mich, abgesehen in Spanien, noch ziemlich zusammen reißen, aber irgendwie bin ich doch zu nah am Wasser gebaut...

Jetzt sind wir also in Basel angekommen, und es kommt mir so vor, als wären wir hier nur auf der Durchreise. Wir haben so viel zu tun, dass man gar nicht richtig zum "Land einatmen" kommt. Ich war bereits früher in Kindertagen einmal in Basel, aber an viel erinnern kann ich mich leider nicht.



B A S E L :

Irgendwie seh ich hier in der Stadt nicht so ganz durch. Nicht, dass wir bisher schon eine großartige Stadtanschauung unternehmen konnten, aber ich fühl mich hier trotzdem leicht verloren. Man spricht hier Schwizerdütsch, was sich sehr lustig anhört - und was ich nicht verstehe. Das ist vor allem an unserem Arbeitsort immer sehr witzig, wenn ich jemanden fragen muss, ob er langsamer sprechen könnte. Zur Not können hier viele Französisch, das ist dann immer die dankbare Alternative. Ein bisschen gemein, die Leute verstehen mein Hochdeutsch, aber ich verstehe ihr Schweizerdeutsch nicht. Es ist hier schon schönes Frühlingswetter, war heute zum ersten Mal nur mit T-Shirt draußen.


U N S E R E   G A S T F A M I L I E :


...sehen wir leider nicht besonders oft, weil wir so viel zu tun haben, mit Arbeit und so. Aber sie sind trotzdem sehr lieb. Unsere Gastmutter ist Susanne, alle Welt nennt sie Susi (ich bin ziemlich froh, dass es endlich mal wieder Namen gibt, die man aussprechen kann :D), ihr Mann heißt lustigerweise Atreju, so wie der junge Krieger aus "Die unendliche Geschichte", der Fantasia retten soll. Und wie es der Zufall dann natürlich so will, heißt deren Sohn auch noch Bastian. Basti hat eine jüngere Schwester namens Elena. Die Familie ist sehr süß, aber auch sehr verschlossen. Sie sind alle nett zu uns, aber es ist irgendwie nicht so wie in Kiew oder Seinäjoki. Sie gehen auf Abstand, damit wir immer in Erinnerung haben, dass wir nicht hier wohnen. Lieb sind sie aber trotzdem alle und ich fühle mich hier sehr wohl.

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U N S E R E   A R B E I T :

...ist zweigeteilt und schon wieder geschichtslastig, Wir arbeiten einerseits im Jüdischen Museum der Schweiz, was wirklich überaus interessant ist, und andererseits in einem italienischen Café in der Innenstadt. Ich hatte gleich am Montag nach unserer Ankunft hier schon Führungen, Lehrkurse und Übungsstunden im Museum, während Tobi hauptsächlich am Empfang eingesetzt wurde. Seit Dienstag durfte ich auch selbst Führungen gestalten, nachdem ich alles über dieses Museum in meinen Kopf gebrannt habe, was ich am Montag noch alles lernen musste. Die Führungen sind hauptsächlich auf Französisch und Englisch, da ich immer alle ausländischen Touristen-Gruppen bekomme. Bisher hatte ich erst eine Führung in Schwizerdütsch. Das Museum hat nur Montag bis Mittwoch und Sonntag auf, nur heute war noch eine Sonderveranstaltung, bei der wir auch eingesetzt wurden. Am Sonntag habe ich dann auch wieder Führungen. In der restlichen Zeit, also Mittwoch, gestern, jetzt und morgen arbeiten wir im Café. Tobi, der bei seiner Arbeit in England auch kellnern musste, kann das natürlich besser als ich, aber ich hab in meiner Tanzschule meistens auch Buchhaltung mitgemacht, deshalb darf ich das hier auch tun, wenn nicht gerade Kellnermangel herrscht. Viel Zeit haben wir wirklich nicht, unsere Gastfamilie bekommt uns nicht oft zu Gesicht.

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