Ich habe in dieser einen Woche so viel Eis gegessen wie noch nie zuvor. Wenn man in einem Eiscafé arbeitet und dann gratis Eis nach Feierabend mit den Kollegen essen darf, versteht sich das wahrscheinlich von selbst. Alle waren total lieb zu uns, es gab absolut keine Probleme, wenn man von der sprachlichen Barriere absieht. Ich denke, Italienisch ist mir ein bisschen zu hektisch. Was genau wir alles in Florenz gemacht haben, habe ich ja hier schon ein bisschen vorgestellt.
IN DIESEM POST SOLL ES AUSSCHLIEßLICH UM MEINE GEDANKEN GEHEN.
Das hätte ich mal nach jedem Land machen sollen. Was denke ich jetzt über Italien? Was denke ich über die Schweiz, über Wales, Irland, Finnland, Schweden, Frankreich, die Ukraine, Kroatien, Spanien oder nachher dann auch Rumänien? Ich habe überlegt, ob ich das nachträglich noch machen werde, und bin zu dem Entschluss JA, WERDE ICH gekommen. Alle Länder waren wichtige Erfahrungen für uns und ich bin so verdammt glücklich, dass ich diese Arbeitsworkshops an so unterschiedlichen Orten mit so unterschiedlichen Menschen in so unterschiedlichen Ländern machen durfte, wir werden auf ewig dankbar sein! Auslandserfahrungen sind Gold wert - und deshalb möchte ich diese hier einfach nicht unberührt lassen.
Es bekommt also jedes Land noch einen extra Post. Ich mach das nicht nacheinander, sondern nach Lust und Laune. Aber mit Italien werde ich anfangen. Florenz, Italien.
EINE SCHATZTRUHE...
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Stellt Euch vor, es ist Sommer, wunderschön warm, die Sonne scheint, 24° C im Schatten, ein leckeres Vanilleeis in der Hand, freundliche Menschen an jeder Straßenecke - und Ihr spaziert über die gefühlte 376. wunderschöne Brücke einer kunterbunten, lebensfrohen und gleichzeitig hochmodernen und künstlerisch begabten Stadt. So ging es mir in Florenz jeden Tag. Durch die Arbeit im Eiscafé hatten wir abends meistens frei und konnten die Zeit mit unserer Gastfamilie oder zu zweit verbringen.
Wenn man eine Stadt kennen lernt, sollte man sich unbedingt an Tipps von Einheimischen halten, denn die wissen mehr als jeder Reiseführer. Unsere Gastmutter arbeitet im Stadtarchiv, also konnte sie uns natürlich viel über Florenz erzählen, unser Gastvater ist Künstler. Als wir da waren, hatte er gerade seine fünfte Ausstellung vorbereitet und mich auch einmal dorthin mitgenommen. Ich kann bis heute leider nicht sagen, ob mir seine Bilder gefallen oder nicht.
Das habe ich in Florenz aber ziemlich häufig festgestellt. Man kann nichts festhalten. Die Menschen leben dort miteinander vor sich hin und kümmern sich nicht um vorgeschriebene Meinungen. Beispielsweise hat unsere Gastfamilie zwar einen Fernseher, der aber nur einmal am Abend für die Nachrichten angeschaltet wird. Das ist eine sehr resolute Meinung von Francesco, der nur einmal am Tag wissen will, was auf der Welt passiert, "der ganze dreckige Rest von Möchtegern-Promis, Steueraffären, Angelina Jolies Brust-OP oder dummen Politikern kann mir gestohlen bleiben". Mir gefällt seine Ansicht, vor allem wenn man sich die italienischen Sender anguckt, die bei uns RTL genannt werden würden.
Louisa und Nanna haben mir bei unserer Shoppingtour recht ausgiebig die Innenstadt gezeigt, die Shoppingmeile Via Roma / Via Calimala ist wirklich zu empfehlen und definitiv eins meiner festgesteckten Ziele für meinen nächsten Florenz-Besuch. Ich habe dort viele schöne Sachen bekommen, vor allem auch vom Flohmarkt.
Vier mal waren wir mit unserer Gastfamilie abends essen, beispielsweise im "Cantinone del Gallo Nero". Meistens waren wir in irgendeinem Gewölbe, Florenz hat echt viele besonders schöne Kellergewölbe, in denen sich die Italiener auf ein Gläschen Chianti treffen. Einmal ging es aber auch in ein Open-Air-Lokal. Chianti schmeckt mir persönlich zwar nicht so, aber ich habe festgestellt, dass es allen viel weniger um den Alkohol als um das gemütliche Beisammensein und Klönen geht. Niemand erzählt so gute Jugendanekdoten wie unser Gastvater Francesco. Ein Hoch auf Eileen - denn sie hat sogar vieles davon verstanden und konnte mitlachen! :)
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Italiener sind erstaunliche Menschen. Sie lassen sich von der Genügsamkeit irgendwo neben den Finnen einordnen, sind aber resolut wie die Schweden. Und spontan wie die Ukrainer. Bodenständig wie die Schweizer. Ehrlich wie die Iren. Aber ich will keine Vergleiche suchen. Das macht man nicht. Italiener / Florentiner sind einfach sie selbst. Man muss dort gewesen sein, um sie beschreiben zu können!
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