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Kiew ist eine der ältesten Städte Europas und ohne Wenn und Aber ein ganz großes Kunstwerk! Ich habe an keinem anderen Ort so viel Flexibilität gelernt wie in der ukrainischen Hauptstadt. Man kommt nicht umhin, alles schön zu finden, selbst wenn es noch so schäbig und heruntergekommen ist. Kiew ist wirklich total kontrastreich und genau das ist das Faszinierende. Ich habe beispielsweise panische Angst vor Krabbelviechern, Arina meinte immer scherzhaft, sie halte sich eine Kakerlakenzucht als Haustiere. NEIN, da waren keine Kakerlaken, wo wir gewohnt haben, aber es soll in Kiew nicht unüblich sein, dass die schickste Kirche neben dem am meisten von Ratten befallenen Haus steht. Man lernt, so was gelassen zu betrachten.
Ich habe dort einen Lieblingsort gefunden, den ich so oft wie möglich aufgesucht habe, meistens alleine: der Botanische Garten bei Druzhby Narodiv. Wenn man durch Kiew schlendert und die ganzen Parkanlagen und Grünflächen bewundert, kommt man nicht dran vorbei, den größten Botanischen Garten der Stadt wunderschön zu finden. Die Bewohner von Kiew sehen das genauso und doch trifft man dort nie eine Menschenseele an.
Ukrainer sind extrem genügsam und machen sich nichts aus Regeln. Bei Spontanbesuchen wird herzzerreißend gut improvisiert (selbst wenn der Kühlschrank leer ist!), Geduld heißt das Zauberwort. Alles war total unkompliziert, wenn man von unserer Einreise am Flughafen einmal absieht, die meisten machen sich überhaupt keine Gedanken um morgen. Unsere Gastfamilie war da auch nicht anders. Sew und Arina haben auch ihre Kinder total unkompliziert und stressfrei erzogen. Dayana, der kleine Tollpatsch, hat einmal eine teure Blumenvase umgestoßen. Sie musste die Scherben zwar wegräumen, hatte aber überhaupt keinen Ärger bekommen. Alle drei Kinder sind jetzt schon total verantwortungsbewusst und selbstständig, nicht zu fassen.
Neben unserer Arbeit haben wir ja sehr viele Ausflüge gemacht, der nervenaufreibendste war definitiv die Fahrt nach Tschernobyl. Ein wenig Gedanken um gefährliche radioaktive Strahlen mache ich mir mittlerweile ja doch. Wollen wir hoffen, dass nichts passiert ist.
Am interessantesten war definitiv die Babushka-Tour, eine Rundfahrt in entfernte Dörfer, die noch traditionsgemäß die alten Bräuche und Sitten beherrschen. Ich kann jetzt einen ukrainischen Volkstanz, durfte selbstgebackenes Brot probieren (viel leckerer als das aus dem Supermarkt!) und mich sogar im Spinnen versuchen. Ich finde so was furchtbar spannend, in längst vergangene Zeiten einzutauchen und auch selbst mitzumachen, als wäre man ein Teil davon. Eine Dorfbewohnerin hat mir sogar eine Matroschka geschenkt. Ich mag es, eine Welt kennen zu lernen, die durch Technik langsam am Verschwinden ist. Und ich bin glücklich, diesen Volkstanz zu können, vielleicht kann ich ihn irgendwann weitergeben und jemandem beibringen, vielleicht kann ich weiterüben, zu spinnen (so bescheuert das jetzt auch klingt! :D) und vielleicht werde ich meine Matroschka an meine Kinder weitergeben. Einfach, damit nichts verloren geht und die alten Werte da bleiben. Wenn man in der Ukraine ist, denkt man darüber automatisch nach.
Und das Beste zum Schluss: unsere Gastfamilie! Was vermiss ich sie! Veronica schreibt mir ellenlange Nachrichten über Facebook, wann wir denn endlich wieder kommen. Ich glaube, mein Leben ist gar nicht so lang, wenn ich daran denke, wo wir alles wiederkommen sollen. ;)
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EINE UKRAINISCHE GASTFAMILIE KANN MAN NICHT BESCHREIBEN, MAN MUSS SIE ERLEBEN.
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