Donnerstag, 11. April 2013

Zehnte Etappe: Florenz/Italien.

Letzte Etappe, wie traurig. Ich will überallhin wieder zurück, ich glaube, ich brauche ein zweites Leben. Zwar kommt ja noch die KZ-Rundfahrt und der Freiwilligendienst in Rumänien, bevor ich wieder nach Spanien kann, aber wenn irgendwas sich dem Ende zuneigt, werde ich immer leicht melancholisch.

W A L E S - F A Z I T :

Warum bekommt dieses wundervolle Land eigentlich so wenig Aufmerksamkeit von Europa? Und warum geht alles Schöne immer so schnell vorbei? Ich möchte definitiv wieder zurück nach Wales, unsere Gastfamilie besuchen, Bilder machen, denn man kann sich in Cardiff tot fotografieren, ich möchte dieses Land wieder einatmen. Ani und Cilli wollten uns zum Abschied gar nicht loslassen, ihre Kinder haben geweint. Und ich auch. Dass man von einigen innerhalb kürzester Zeit so wundervoll aufgenommen und akzeptiert wird, ist die schönste Erfahrung, die wir hier in allen Ländern, in manchen mehr und in manchen weniger, machen durften.
Unsere Arbeit in Cardiff war abwechslungsreich und spannend, ich habe noch nie so viele Menschen auf einmal kennen gelernt wie zu diesen Veranstaltungen. Waliser sind irgendwie sehr interessiert und aufgeschlossen, dort ist irgendwie jeder willkommen. Sie haben keine Vorurteile.

Quelle: Google

Und am Montag hieß es dann leider Gottes wieder Koffer packen, alle Souvenire zusammen stopfen (der Souvenir-Koffer geht kaum noch zu und wir haben noch sechs Wochen vor uns!) und sich von unseren Lieblings-Walisern zu verabschieden. Und wo sind wir jetzt? In Florenz, geil.

F L O R E N Z :

Ich hätte nie gedacht, mal mitten in der Toskana zu landen. Dementsprechend warm ist es hier auch, obwohl wir erst April haben und viele Freunde mir aus Deutschland geschrieben haben, dass es in der Heimat noch richtig kalt und eklig ist.
Florenz ist eine Stadt zum Staunen und viel schöner, als ich bisher immer dachte! Die Stadt scheint aus Kirchen zu bestehen, als wir unsere obligatorische Stadtrundfahrt gemacht haben, hat sogar der Reiseleiter im gebrochenen Englisch erklärt, dass man sich außerhalb der Stadtmauern befinden muss, wenn man seit fünf Minuten keine Kirchen gesehen hat. Ansonsten ist hier alles total laut, voll und so typisch italienisch, wie ich finde. Jeder schreit auf der Straße was anderes, völlig egal, ob irgendeiner zuhört, um Verkehrsregeln schert sich hier auch niemand, falls es denn welche gibt.
Mir erscheint hier vieles total billig, zumindest habe ich noch nicht so viel Geld ausgegeben wie erwartet, obwohl Tobi und ich bereits zweimal richtig groß essen waren. Wobei das eine Mal mit unserer Gastfamilie war, die uns eingeladen hatte. ;)

U N S E R E   G A S T F A M I L I E :

Unsere Gasteltern sind Diana und Francesco, beide laut, stürmisch und manchmal regelrecht taktlos, aber anscheinend sind Italiener so, denn das macht sie nicht unbedingt weniger liebenswert. Sie haben vier Kinder: Leandro ist der Älteste und schon ausgezogen und bereits verheiratet, mit einer Litauerin, die eigentlich nur ein Au-Pair-Jahr in Italien machen wollte. Tja, wo die Liebe hinfällt. :)
Alina ist die Zweitälteste und studiert in Rom. Sie kommt alle vier Wochen mal nach Hause, wir hatten das Glück, gerade da zu sein, als auch sie kam. Wohl eher außerplanmäßig, um ihren Eltern zu erzählen, dass sie schwanger ist, auch nicht schlecht. :D
Die beiden Kleinen, die noch zu Hause wohnen, sind Louisa und Elena, genannt Nanna. Beide gehen noch zur Schule, beide kriegen von Tobi Englisch-Nachhilfe und beide lachen sich kaputt, wenn wir versuchen, italienisch zu sprechen. Ich kann sie verstehen! :)Unsere Arbeit ist nicht so anstrengend, deshalb macht unsere Familie sehr viel mit uns. Wir gehen morgen und übermorgen nochmal mit ihnen essen. Louisa und Nanna gehen am Wochenende mit mir noch shoppen und wollen mir zeigen, wo man die günstigsten Klamotten und Souvenire bekommt.
Wir haben irgendwie die ganze Zeit nur Glück mit unseren Gastfamilien, die sind alle total lieb und herzlich und wir werden überall total nett aufgenommen und - mit Ausnahme der Schweiz - in die Familie integriert.

http://www.weheartit.com/

U N S E R E   A R B E I T :

Wir arbeiten ganz entspannt in einem der unzähligen Eiscafés von Florenz. Diesmal müssen wir beide kellnern, was okay ist. Das Café ist ziemlich klein, so dass meistens immer nur einer von uns Dienst hat und der andere Sprachkurs macht. Nur am späten Nachmittag arbeiten wir beide zusammen. Am Montag, als wir angekommen sind, mussten wir gar nicht arbeiten, sondern konnten erst mal eine Stadtrundfahrt genießen, bevor wir unsere Gastfamilie kennen gelernt haben. Erst danach, am Abend, ging es zum ersten Mal ins Eiscafé, wo uns die Chefin, die zum Glück Englisch kann, sehr nett auf italienische Art dem gesamten Team vorgestellt hat.Meine Italienischkenntnisse sind bis jetzt leider noch sehr mager, und man muss höllisch aufpassen, dass man das nicht mit Spanisch durcheinander schmeißt. Glücklicherweise sind erstens die meisten Gäste sowieso total nett und finden es lustig, wenn ich ihre Bestellungen nicht verstehe und zweitens kommen auch total viele Touristen vorbei, die genauso froh darüber sind wie ich, sich nicht mit gebrochenem Italienisch abstrampeln zu müssen. ;) 

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