Mittwoch, 27. Februar 2013

Abenteuerlich.

Andere Länder, andere Sitten! Eine abenteuerlichere Einreise kann man sich wohl kaum vorstellen. Wir sind vorgestern in Kiew/Ukraine angekommen, das wäre aber beinahe schief gegangen. In der Ukraine braucht man eigentlich kein Einreisevisum, wenn man so wie wir nur zwei Wochen bleibt. Das wird erst ab 90 Tagen benötigt. Allerdings gilt das nur für Touristen. Wir sind aber keine Touristen, sondern zum Arbeiten in diesem Land, was die Flughafen-Security komplett durcheinander brachte.
Glücklicherweise ist in Kiew die russische Sprache sehr dominierend, also konnte wenigstens Tobi mit denen debattieren, der hatte in der Schule mehr oder weniger rudimentäres Russisch gehabt. Er erzählte mir danach allerdings, dass das die größte sprachliche Herausforderung war, die er je gehabt hatte. Auf Englisch wollten die sich nämlich nicht einlassen. Lange Rede, kurzer Unsinn.

Panik 1: Der Schalter hat unsere Reisepässe nicht angenommen, dabei waren die voll gültig. Die Ukraine gehört nicht zur EU, deshalb sind die da alle irgendwie ein wenig komisch drauf, wenn sie EU-Mitglieder vor sich haben. Wir haben dann jemanden von der Security geholt und damit ging der ganze Ärger los.
Panik 2: Der fing an, uns vollzuschnauzen, warum wir kein Einreisevisum haben, nachdem geklärt wurde, dass wir hier arbeiten werden. Zuerst auf Ukrainisch, da standen Tobi und ich dann noch ein bisschen hilflos da. Dann hat Tobi ihn ganz ruhig unterbrochen und fragte ihn trocken auf russisch: "Sprechen Sie Englisch oder Russisch?" Da war der erst mal überrascht. Dann kam zähneknirschend: "Russisch. Wo ist ihr Visum?"
Panik 3: Müsste man die Einreisebestimmungen für sein eigenes Land nicht eigentlich noch besser kennen als die Touristen, die einreisen wollen? Aber mir kam es so vor, als ob Tobi dem das vielmehr erklärt hat - und ich stand blond daneben. Wortwörtlich. Ich kann kein Russisch, und Ukrainisch schon gar nicht.
Letztendlich hat die Einreise doch noch funktioniert, nachdem wir unseren ukrainischen Ansprechpartner angerufen haben. Der hat die Situation am Flughafen dann geklärt. Es ist aber nicht witzig, um die Einreise in ein Land streiten zu müssen. Dementsprechend halb tot kamen wir bei unserer neuen Gastfamilie an.

Ich bekomme hier übrigens Sprachkurse für beides, Ukrainisch und Russisch, Tobi nur für Ukrainisch, super. Ich dreh jetzt schon durch mit der kyrillischen Schrift! Und ich komm total durcheinander! Neben den Sprachkursen ist unsere Arbeit wieder etwas heftiger und wir haben wenig Zeit. Meine Zusammenfassung erfolgt daher erst in den nächsten Tagen oder am Wochenende. Aber sie kommt noch!

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